Der Kopf eines Haubenpinguins
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Welt-Pinguin-Tag: Kuriose Besonderheiten der Frackträger

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Welt-Pinguin-Tag: Kuriose Besonderheiten der Frackträger

Pinguine können trotz Flügeln nicht fliegen. Dafür sind die Vögel besonders flink unter Wasser. Wir haben zum Welt-Pinguin-Tag am 25. April ein paar kuriose Fakten über die tierischen Frackträger gesammelt.

Über dieses Thema berichtet: natur exclusiv am .

1. Pinguine fliegen unter Wasser

Pinguine bewegen sich an Land unbeholfen, doch im Wasser zeigen sie ihr ganzes Können. Sie sind schnelle und wendige Schwimmer. Kaiserpinguine können sogar bis zu 18 Minuten untertauchen. Sie sind auch die Größten ihrer Art und werden bis zu 1,20 Meter groß. Zwergpinguine hingegen, die kleinsten unter den Pinguinen, tauchen nicht so tief und schaffen es höchstens zwei Minuten unter Wasser zu bleiben. Sie werden nur rund 1,5 Kilogramm schwer und 30 Zentimeter groß. Pinguine gleiten im Wasser, als ob sie fliegen. Im Laufe der Evolution haben sie gelernt, ihre Flügel im Wasser wie Flossen und an Land als Sprunghilfen zu benutzen. Beim Laufen helfen sie ihnen, das Gleichgewicht nicht zu verlieren.

2. Pinguine sind gesellige Tiere

Zur Brutzeit bilden die Seevögel große Kolonien. Gerade für Pinguine, die in den Polarregionen leben, ist das Zusammenleben überlebensnotwendig. Bei eisigen Temperaturen bis zu minus 40 Grad können sie sich gegenseitig wärmen, wenn sie dicht zusammenrücken. Dabei wechseln sie immer wieder ihre Positionen. Kaiserpinguine brüten im antarktischen Winter und haben ganz spezielle Techniken entwickelt, um ihre Jungen vor dem Erfrieren zu schützen. Sieben Wochen bleiben sie ganz nah bei Mutter und Vater, danach spielen die Jungtiere zusammen, damit ihre Eltern verstärkt auf Nahrungssuche gehen können. Im "Pinguinkindergarten" lernen die jungen Pinguine gemeinsam das Überleben.

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Gleich zweimal geehrt: Am 20. Januar ist Ehrentag der Pinguine und am 25. April Welt-Pinguin-Tag.

3. Der Pinguin-Effekt

Der Lebensraum der Pinguine ist nahe am Wasser. Dort finden sie ihre Nahrung, wie Tintenfische, Krill oder kleine Fische, dort begegnen sie jedoch auch ihren Feinden. Um sich vor ihnen zu schützen, benutzen sie den Trick, einen Mutigen vorauszuschicken. Wenn Pinguine Hunger haben, gehen sie meist in kleinen Gruppen auf Nahrungssuche und beobachten zunächst, ob im Wasser Gefahr lauert. Einer wagt den Sprung, erst dann springen alle anderen Tiere hinterher. Ein Verhaltensphänomen, das als Pinguin-Effekt bezeichnet wird.

4. Pinguine unternehmen strapaziöse Reisen

Im Süden Südamerikas leben die Magellan-Pinguine. Nach der Brutzeit ziehen sie in den Norden. Auf der langen Reise verhungern vor allem Weibchen. Allen Pinguinen macht der Klimawandel zu schaffen, Wetterextreme erschweren ihre Nahrungssuche.

5. Pinguine sind uns ganz schön ähnlich

Pinguine gehören zu den wenigen Tierarten, die aufrecht auf zwei Beinen gehen, auch wenn es etwas unbeholfen wirkt. Mit ihrem aufrechten Gang und ihrer Geselligkeit sind sie uns ganz schön ähnlich. Wer diese Ähnlichkeit noch mehr betonen will, kann am Welt-Pinguin-Tag am 25. April oder am Ehrentag der Pinguine am 20. Januar in ein weißes Hemd und einen schwarzen Anzug schlüpfen. Nicht umsonst wird der Frack als "Pinguin" bezeichnet.

6. Können Pinguine hören?

Das können sie, ihnen fehlen lediglich die äußeren Ohrmuscheln. Nur wer genauer hinschaut, entdeckt unterhalb der Augen, verdeckt durch spezielle Federn, den äußeren Gehörgang. Pinguine können Töne in einem Frequenzbereich von 100 bis 15.000 Hertz wahrnehmen, die hohen Töne ähnlich gut wie wir Menschen, die tiefen etwas weniger gut. Der Hörsinn ist besonders für die Pinguinküken lebenswichtig, denn sie müssen den Ruf der Eltern erkennen können, wenn sie gefüttert werden wollen. Und da Pinguine in riesigen Kolonien nisten, geht es dort manchmal recht laut zu. Da bei starken Hintergrundgeräuschen Rufe mit niedrigeren Frequenzen besser übertragen werden, müssen die Tiere in diesem Bereich gut hören.

7. Wie gut können Pinguine hören?

Ob und wie gut Pinguine hören können, war bisher allerdings erst in einer einzigen Studie an drei Pinguinen im Jahr 1969 untersucht worden. Im Auftrag des Umweltbundesamts startete deshalb im Januar 2018 am Deutschen Meeresmuseum Stralsund ein dreijähriges Forschungsprojekt zum Hörvermögen von Pinguinen. Wie bei einem Hörtest lernten die Tiere anzuzeigen, wann sie ein Tonsignal an Land gehört haben und wurden dafür mit Futterfischen belohnt. Im Anschluss erledigten sie diese Aufgabe auch tauchend unter Wasser. Mehr zu dazu unter: Projekt "Hearing in Penguins".

Im Video: Werden Pinguine durch menschengemachten Lärm schwerhörig?

Pinguin im Meeresmuseum in Stralsund
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Ob Pinguine durch den menschengemachten Lärm schwerhörig werden, versuchen Forscher in Stralsund herauszufinden.

Dieser Artikel ist erstmals am 2. Juni 2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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