Die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie hat Nuclearia zum Einzeller des Jahres gekürt. Man findet ihn im Süßwasser, also in Seen und Teichen. Dort lebt er in enger Beziehung mit Bakterien.
Symbiose zwischen Nuclearia und Bakterien
Der Einzeller Nuclearia ist von einer Schleimschicht umhüllt, von der sich andere Bakterien ernähren. Umgekehrt helfen diese Bakterien dem Einzeller, giftige Blaualgen als Nahrungsquelle zu nutzen. Denn die Bakterien bauen das Gift der Blaualgen ab. So kann sich der Einzeller die Algen problemlos einverleiben. Nuclearia hat also gleich zwei erstaunliche Eigenschaften: Er geht als primitiver Einzeller Symbiosen ein. Und die Symbiose macht es ihm möglich, eigentlich giftige Blaualgen zu vertilgen.
Nuclearia frisst Blaualgen
Die Klimaerwärmung führt in stehenden Gewässern vielerorts dazu, dass sich Blaualgen, sogenannte Cyanobakterien, enorm ausbreiten. Da sie ungenießbar sind, haben sie kaum Fraßfeinde. Nur einige Einzeller wie Nuclearia sind in der Lage, ihnen zu Leibe zu rücken.
Nuclearia zerkleinert seine Beute
Blaualgen bilden fadenförmige Bakterienketten. Nuclearia verleibt sich die Fäden direkt ein. Ist der Faden zu lang, bricht Nuclearia ihn in kleinere Stücke. Oder aber der Einzeller hält den Faden an einem Ende fest, um dann eine Cyano-Bakterienzelle nach der anderen zu verdauen. So kann er Nahrung zu sich nehmen, die um ein Vielfaches größer ist als er selbst. Der gewiefte Einzeller des Jahres 2019 gehört zu einer Gattung, die den Pilzen (Fungi) nahe steht.
Der Einzeller Nuclearia frisst fadenförmige Blaualgen, die eigentlich giftig sind.