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Brechdurchfall: So können Sie sich vor dem Norovirus schützen

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Norovirus: So können Sie sich vor dem Brechdurchfall schützen

Der Magen-Darm-Infekt grassiert vor allem vom Herbst bis zum Frühjahr. Das Tröstliche: Der Spuk ist meist nach 48 Stunden vorbei - auch, wenn das hochansteckende Norovirus hinter dem Brechdurchfall steckt. So können Sie sich schützen!

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

In Stuttgart sorgen massenhafte Magen-Darm-Erkrankungen für Aufsehen. Mehr als 300 Menschen sind betroffen, nachdem sie beim Frühlingsfest waren. Alle hätten am Wochenende dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Ursache sind Noroviren.

Was ist sind Noroviren?

Wer unter dem Brechdurchfall leidet, fühlt sich furchtbar. Das Tröstliche daran: Der Spuk ist meist nach 48 Stunden ausgestanden - auch, wenn Noroviren Ursache für den Brechdurchfall sind. Für die meisten Menschen ist das "große Kotzen" zwar äußerst unangenehm, aber harmlos. Doch für kleine Kinder, chronisch Kranke und alte Menschen kann Brechdurchfall im Extremfall tödlich enden.

Ein Drittel aller nichtbakteriellen Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern werden durch Noroviren verursacht. Bei Erwachsenen sind diese Erreger sogar für die Hälfte der nichtbakteriellen Erkrankungen verantwortlich.

Was tun, wenn einen das Norovirus erwischt hat?

Trinken, verstärkte Hygiene und Bettruhe - das ist das Einzige, was man tun kann, wenn der Norovirus einen erwischt hat. Medikamente gibt es nicht! Das Gefährliche am Brechdurchfall ist der Flüssigkeitsverlust. Besonders Kleinkinder und ältere Menschen trocknen sehr schnell aus. Sie müssen gegebenenfalls ins Krankenhaus an den Tropf. Deshalb bei diesen Patienten frühestmöglich einen Arzt holen.

Wie kann man eine Infektion mit dem Norovirus verhindern?

  • Hände reinigen, ggf. desinfizieren: Wer ein Desinfektionsmittel benutzen möchte, muss darauf achten, dass dieses gegen Viren wirkt. Die Experten des Robert-Koch-Instituts halten aber bei Noroviren eine Desinfektion für unnötig: "Ein genereller Einsatz von Desinfektionsmitteln ist im Privathaushalt in der Regel nicht erforderlich."
  • Bei direktem Kontakt desinfizieren: Hat man Kontakt mit Erbrochenem oder Stuhl eines Erkrankten gehabt, sollte man die Hände auf jeden Fall mit einem Desinfektionsmittel reinigen - das auch gegen Viren wirksam ist.
  • Separate Handtücher: Handtücher und Waschlappen des Kranken nicht mitbenutzen. Diese mit möglichst hoher Temperatur (60-95 Grad) und mit Vollwaschmittel waschen.
  • Bettwäsche und Kleidung heiß waschen: Bettwäsche sowie Kleidung des Kranken bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen.
  • Toilette desinfizieren: Die Toilette desinfizieren, wenn ein Kranker sie benutzt hat. Wenn möglich, sollten gesunde Familienmitglieder eine andere Toilette benutzen.
  • Reinigung der Toilette: Auch nach Abklingen der Symptome sollten die Kontaktflächen der Toilette mehrmals täglich gründlichst gereinigt werden, da Erkrankte das Virus noch bis zu drei Wochen ausscheiden.
  • Geschützt putzen: Ist jemand erkrankt und hat Bad und Toilette beschmutzt, sollte man Türgriffe, Waschbecken, Toilette, Böden mit Gummihandschuhen und möglichst mit Mundschutz gründlich reinigen - und dabei möglichst Einmaltücher verwenden, denn sonst riskiert man, dass man die Viren per Putzlappen weiterverbreitet.
  • Kontaktsperre: Bis auf den Pflegenden sollten andere Familienmitglieder möglichst wenig Kontakt zum Kranken haben. Gefährdet sind besonders ältere Menschen und Kinder.
  • Nicht für andere kochen! Erkrankte sollten kein Essen für andere zubereiten.

Dieser Artikel ist erstmals am 19.3.2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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