Der neue Wettersatellit Meteosat Third Generation Imager-1 soll um 21:30 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana Richtung Weltraum abheben. Er ist der erste von sechs neuen europäischen Wettersatelliten der Serie MTG (Meteosat Third Generation). Diese sind jeweils rund drei Tonnen schwer und werden die Erde aus rund 36.000 Kilometer Entfernung beobachten. Die übrigen fünf Satelliten sollen bis 2035 ins All gebracht werden. Insgesamt wird das Programm über drei Milliarden Euro kosten. Deutschland trägt davon mehr als 20 Prozent.
Genauere Vorhersage von Starkregen
Der Deutsche Wetterdienst DWD erhofft sich von den neuen Satelliten insbesondere eine verbesserte Erfassung von Feuchtigkeit und Bewölkung in der Atmosphäre. Das macht die Vorhersage von Wolkenverlagerungen und damit auch Starkregen, bodennaher Temperaturen oder Sonneneinstrahlung genauer. Von Nutzen ist dies für den Katastrophenschutz oder für den Ausbau erneuerbarer Energien.
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Blitzmessung aus dem All
Da die Messinstrumente eine höhere räumliche Auflösung erlauben und alle zehn Minuten Daten liefern sollen, erwarten die Meteorologen, künftig Gewitterwolken deutlicher erkennen und ihre Lebensdauer besser abschätzen zu können. Davon profitiere zum Beispiel die Luftfahrt. Für Europa und die umliegenden Meere soll zudem erstmals eine Blitzmessung durch Satelliten möglich sein. Bisher werden Blitze von Bodennetzen erfasst. Die kombinierte Nutzung beider Messysteme könne zur Optimierung der Gewittervorhersage beitragen, so der DWD.
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