Die Erschütterungen, die am 6. April 2019 aufgezeichnet wurden, waren schwächer als Erdbebenstöße auf der Erde und stammen wahrscheinlich aus dem Inneren des Mars. Sie rühren nicht von Wind oder anderen Kräften an der Oberfläche her. Das gab die US-Raumfahrtbehörde Nasa bekannt. Noch sind Wissenschaftler aber mit der Auswertung des Signals beschäftigt, das die Sonde InSight eingefangen hat.
InSight - Erdbebenkunde auf dem Mars
Experten sind begeistert, denn seismische Aktivität auf einem anderen Planeten eröffnet ein neues Forschungsfeld: Erdbebenkunde auf dem Mars. Philippe Lognonne, ein Erdbebenspezialist am französischen Physikinstitut Institut de Physique du Globe de Paris (IPGP) sagt: "Wir haben seit Monaten auf ein Signal wie dieses gewartet." Wissenschaftler sind daran interessiert, wie sich seismische Wellen auf dem Mars ausbreiten. Sie hoffen damit Aufschluss über den inneren Aufbau des Mars zu bekommen. Bisher ist es keiner Marsmission gelungen, aussagekräftige seismische Daten zu sammeln.
Was löste das Beben auf dem Mars aus?
Auf der Erde werden die meisten Beben durch Verschiebungen der tektonischen Platten ausgelöst. Auf dem Mars gibt es aber nur eine tektonische Platte. Erschütterungen müssen also einen anderen Grund haben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich der Mars abkühlt und dadurch zwei von vier aufgezeichneten schwachen Beben ausgelöst wurden.
💡 Die Marssonde InSight
Die Sonde InSight ist ein 360 Kilogramm schwerer Roboter, der stationär auf dem Mars einquartiert wurde. Sie ist mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet und soll dem Mars mindestens zwei Jahre zu Leibe rücken. InSight ist die erste Mission, bei der der Planet angebohrt wird. Der Name der Sonde ist Programm: InSight steht für "Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport".