Listerien
Bildrechte: Manfred Rohde, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Listerien in Lebensmitteln: Wie schütze ich mich?

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Listerien: Wie gefährlich sind sie und wie schütze ich mich?

Immer wieder kommt es zu Meldungen über Listerienfunde in Lebensmitteln, vor allem in Fleisch- und Wurstwaren aber auch in Gemüse. Wie gefährlich sind Listerien? Und wie kann man sich vor einer Listerien-Infektion schützen?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Immer wieder kommt es zu Rückrufaktionen in Supermärkten, weil Lebensmittel Listerien enthalten - gefährliche Erreger - die bei Schwangeren, immungeschwächten und älteren Menschen tödlich verlaufende Infektionen auslösen können. Der Keim kann grippeähnliche Symptome und bei sensiblen Personen unter Umständen die sehr ernste Listeriose-Erkrankung auslösen.

Listerien überleben auch das Einfrieren

Listerien sind Bakterien, die beim Menschen schwere Infektionen auslösen können. Die Bakterien sind in der Umwelt, vor allem in der Landwirtschaft, weit verbreitet. Normalerweise werden sie durch Pasteurisierung vernichtet - aber nicht immer. Denn Listerien sind sehr anspruchslos. Sie überleben es auch, wenn sie mit befallenen Lebensmittel eingefroren werden.

In welchen Lebensmitteln können Listerien vorkommen?

Im Prinzip kann jedes Lebensmittel Listerien enthalten. Am häufigsten können sie jedoch in folgenden Lebensmitteln vorkommen: Rohmilchkäse, Weichkäse aus pasteurisierter Milch, rohem oder nicht durchgebratenem Fleisch, bestimmte Wurstsorten (Met, Tatar, Carpaccio, Salami oder Teewurst), rohem Fisch, ungewaschenem Obst, Gemüse, Sprossen und Salat (vor allem in geschnittenen, abgepackten Salaten)

Eine Infektion kann tödlich sein

Die Spezies Listeria Monocytogenes löst bei 200 bis 300 Menschen jährlich die sogenannte Listeriose aus, die bei bis zu 30 Prozent aller Fälle tödlich verläuft. Bei gesunden Menschen ist eine Infektion meist harmlos und wird oft nicht einmal bemerkt. Für Schwangere, Babys, ältere und immungeschwächte Menschen kann ein Listeriose jedoch lebensgefährlich werden. Die Erkrankung äußert sich mit Fieber, Hals- und Bindehautentzündungen, Durchfall und Bauchschmerzen und kann zu Blutvergiftungen und Hirnhautentzündungen führen.

Listerien: Schwere Folgen für das ungeborene Kind

Wenn sich eine Schwangere mit Listerien infiziert, kann das für das ungeborene Kind fatale Folgen haben. Es kann zu schweren Schädigungen, Frühgeburten oder zum Abgang des Fötus führen. Die Schwangere merkt von der Infektion in der Regel nichts. Deswegen sollten angehende Mütter auf potenziell infizierte Produkte wie Rohmilchkäse oder halbgare Steaks verzichten.

Listerieninfektion - zum Teil lange Inkubationszeit

Die Inkubationszeit nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel kann 3 bis 70 Tage dauern. Diagnostiziert wird eine Infektion mit Hilfe von Blut- und Urintests. Eine Therapie erfolgt vor allem mit Antibiotika. Bei frühzeitiger Erkennung ist die Krankheit normalerweise heilbar.

Wie kann man eine Listerien-Infektion vorbeugen?

  • Waschen Sie Obst, Gemüse und Salat vor dem Verzehr gründlich unter fließendem Wasser
  • Erhitzen Sie Fleisch und Fisch mindestens 2 Minuten auf über 70° C
  • Bewahren Sie Obst, Gemüse und Fleisch getrennt voneinander auf
  • Waschen Sie sich die Hände, nachdem Sie rohes Fleisch angefasst haben
  • Verwenden Sie nicht die gleichen Küchenutensilien wie Schneidebrett oder Messer für rohe und gekochte Lebensmittel. Die Oberflächen sollten vor jedem Kontakt gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt werden
  • Wechseln Sie Küchenschwämme und Geschirrtücher regelmäßig und waschen diese mindestens bei 60°C
  • Achten Sie bei der Zubereitung in der Mikrowelle auf eine gleichmäßige Erwärmung und rühren Sie die Speisen zwischendurch um
  • Lassen Sie gefrorene Lebensmittel immer im Kühlschrank auftauen. Dort vermehren sich die Keime weniger stark
  • Stellen Sie die Kühlschranktemperatur auf maximal 7° C, besser unter 5° C
  • Packen Sie den Kühlschrank nicht zu voll. Die kalte Luft muss zwischen den Lebensmitteln ausreichend zirkulieren können
  • Achten Sie darauf, die Lebensmittel im Sommer ausreichend zu kühlen (Kühltasche)
  • Risikopatienten sollten auf den Verzehr von Lebensmitteln verzichten, die besonders häufig mit Listerien kontaminiert sind

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