Peter Hommelhoff steht in einem Labor
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Der Laserphysiker Prof. Dr. Peter Hommelhoff von der Universität Erlangen wird mit dem diesjährigen Leibniz-Preis ausgezeichnet.

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Leibniz-Preis für Erlanger Physiker Peter Hommelhoff

Der Physiker Peter Hommelhoff von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen wird in Bonn mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Der Professor erhält den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Preis für seine Forschung in der Laserphysik.

Der Physiker Peter Hommelhoff wird in Bonn mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Wie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) mitteilte, wird Hommelhoff für seine Forschung ausgezeichnet, in der es darum geht, Elektronen mit Hilfe von sehr kurzen Laserimpulsen zu kontrollieren und zu lenken. Langfristig könnten Mini-Teilchenbeschleuniger zum Beispiel als Bestrahlungsquellen für die sehr gezielte Behandlung von Tumoren eingesetzt werden. Hommelhoff leitet seit 2012 den Lehrstuhl für Laserphysik an der FAU.

Krönung der bisherigen Forscher-Karriere

Der Leibniz-Preis wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben und ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert – deutlich höher als der Nobelpreis. Das Preisgeld kann Hommelhoff sieben Jahre lang nach seinen eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für seine Forschungsarbeit verwenden. Der Leibniz-Preis sei die Krönung seiner bisherigen Karriere, so der Physiker.

"Diesen Preis zu erhalten, fühlt sich fantastisch an, denn er ist nicht nur mit viel Ehre verbunden, sondern gibt enorme wissenschaftliche Freiheit." Peter Hommelhoff, Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Für Forschung "wertvolle" 2,5 Millionen Euro Preisgeld

Gerade in der Grundlagenforschung sei es manchmal schwer, Gelder einzuwerben, weil noch nicht klar sei, was die Wissenschaftler herausfinden werden. Deshalb "sind die 2,5 Millionen Euro Preisgeld wahnsinnig wertvoll für uns, weil wir damit Dinge tun können, die wir sonst wohl nicht tun würden. Vielleicht machen wir etwas ganz Neues damit", betonte der Professor.

Der Präsident der FAU, Professor Joachim Hornegger, sagte, die Universität sei sehr stolz auf ihren diesjährigen Leibniz-Preisträger. Peter Hommelhoff sei ein Wissenschaftler, der mit Herzblut und großem Einsatz herausragende Forschungserfolge erziele.

Schärferer Blick in Moleküle

Ein weiteres Forschungsgebiet Hommelhoffs ist superschnelle lichtfeldbasierte Elektronik, die mindestens zehntausendmal schneller arbeitet als heutige Elektronik und mit der sich daher die Rechenzeit von Computern signifikant beschleunigen lässt. Außerdem tragen die Ergebnisse von Hommelhoffs Arbeit dazu bei, Elektronenmikroskope so zu verbessern, dass sie der Forschung einen noch klareren Blick in Moleküle erlauben.

Von Hamburg über München und Stanford nach Erlangen

Der in Hamburg geborene Forscher promovierte 2002 an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Physik, kurz darauf wechselte er als Postdoc nach Stanford in Kalifornien. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück, leitete zunächst eine Max-Planck-Forschungsgruppe in Garching, habilitierte sich 2012 in München und wurde im gleichen Jahr an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen.

Verleihung des Leibniz-Preises im Livestream

Die Verleihung der Leibniz-Preise findet um 16.00 Uhr vor geladenen Gästen im LVR-LandesMuseum in Bonn statt und wird auch per Livestream auf dem Youtube Kanal der DFG übertragen. 

Leibniz-Preis für Erlanger Physiker Peter Hommelhoff
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Der Physiker Peter Hommelhoff von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen wird mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet.

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