Kometen gibt es zwar viele, aber nur selten sind sie einfach so am Sternenhimmel sichtbar. Doch jetzt steht gerade ein Schweifstern hoch am Abendhimmel: Der Komet 46P/Wirtanen ist so hell, dass Sie im Idealfall keine Hilfsmittel brauchen, um ihn zu entdecken.
Komet zugleich der Sonne und der Erde nah
Vor nur drei Tagen, am 13. Dezember, erreichte 46P/Wirtanen seinen geringsten Abstand zur Sonne, die den Kometenschweif und seine Koma wachsen lässt und hell beleuchtet. Heute ist der Komet an seinem erdnächsten Punkt: 46P/Wirtanen ist jetzt "nur" elf Millionen Kilometer von uns entfernt, etwa dreißig mal weiter als der Mond.
46P/Wirtanen toll im Fernglas sichtbar
Komet 46P/Wirtanen ist so hell, dass er theoretisch die Sichtbarkeitsgrenze fürs bloße Auge überschritten hat. Doch der eher kleine, matschige Lichtfleck ist nur bei sehr klarem Himmel und absoluter Dunkelheit ohne Hilfsmittel zu entdecken. Mit einem Fernglas ist der Komet aber leicht zu finden und ein schönes Beobachtungsobjekt.
Leuchtende Kometen-Koma
Ein Komet ist lange nicht so deutlich sichtbar wie ein Stern gleicher Helligkeit. Denn das Leuchten kommt bei 46P/Wirtanen von der grünlichen Koma, einer riesigen Wolke aus Gas und Staub, die den dunklen Kometenkern umgibt und für uns eher einen diffusen Lichtfleck bildet. Diese Koma ist aus unserer Sicht etwa so groß wie der Vollmond. In Teleskopen ist nicht nur die Koma deutlich zu sehen, sondern auch der feine Schweif des Kometen.
Vom Mondlicht gestört
Um den Kometen zu finden, nutzen Sie am besten eine Auffindkarte für 46P/Wirtanen. Und gucken Sie am besten heute noch, denn der fast schon volle Mond kommt an den kommenden Abenden dem Kometen immer näher und überstrahlt ihn. Heute ist er immerhin noch einige Handbreit von 46P/Wirtanen entfernt und geht gegen halb zwei Uhr unter.
Zu Weihnachten ist der Mond dann auch wieder weit genug entfernt und der Schweifstern sollte erneut gut zu sehen sein. Dann entfernt er sich allmählich aber wieder von uns und wird allabendlich dunkler.