Wappnen Sie sich innerlich: Am Samstagabend wird es kein sensationell rotleuchtender Mond, um den ringsum alle Sterne hell zu leuchten anfangen. Es wird eine kleine, bescheidene Verdunklung des Mondes, eine partielle Mondfinsternis geben. Die heißt so, weil nur ein kleiner Teil des Mondes vom Erdschatten bedeckt wird. Das Maximum der Mondfinsternis ist um 22.15 Uhr, dann reicht der Kernschatten der Erde über zwölf Prozent des Monddurchmessers. Etwa sechs Prozent der Mondscheibe werden dadurch verfinstert. Die Mondscheibe wird aussehen, als sei sie an ihrem unteren Rand angebissen.
Grafik: Ablauf der gesamten partiellen Mondfinsternis am 28. Oktober 2023
Gesamter Ablauf der Mondfinsternis ab 20.02 Uhr
Das ganze Himmelsschauspiel dauert etwas länger. Denn um den Kernschatten der Erde herum liegt noch ihr Halbschatten. In den taucht der Mond schon lange vorher ein: ab 20.02 Uhr. Doch dieser leichte Grauschleier wird erst wahrnehmbar, wenn mindestens zwei Drittel des Mondes vom Halbschatten bedeckt sind. Um 21.35 Uhr ist die Mondscheibe komplett im Halbschatten und beginnt, in den Kernschatten einzudringen. Um 22.15 Uhr ist die Bedeckung durch den Kernschatten am größten, um 22.53 Uhr aber auch schon wieder vorbei. Danach liegt wieder nur der Halbschatten auf der Mondscheibe, bis der Mond um 0.26 Uhr auch diesen vollständig verlassen hat.
Warum ist nicht jede Mondfinsternis eine totale?
Zu einer Mondfinsternis kommt es, wenn bei Vollmond Sonne, Erde und Mond genau auf einer Linie liegen. Dann zieht der Mond genau durch den Schatten, den die von der Sonne beleuchtete Erde ins All wirft. Würde die Mondbahn um die Erde exakt in der gleichen Ebene liegen wie die Erdbahn um die Sonne (Ekliptik), käme es bei jedem Vollmond zu einer Mondfinsternis. Doch die Mondbahn ist zur Ekliptikebene ein wenig geneigt, der Vollmond befindet sich meist über oder unter ihr.
Ist der Vollmond ganz exakt auf der Ekliptikebene, gibt es eine totale Mondfinsternis. Ist er minimal darunter oder darüber, bedeckt der Erdschatten den Mond nur teilweise - eine partielle oder Teilfinsternis findet statt. Und steht der Mond noch höher oder tiefer, zieht er nur durch den Halbschatten der Erde. Das ergibt eine Halbschattenfinsternis.
Im Video: Wie entsteht eine Mondfinsternis?
Astronomietag: Mondfinsternis in der Sternwarte
Am 28. Oktober ist aber auch der Astronomietag 2023, und das kann selbst diese kleine Mondfinsternis zu einem schönen Erlebnis machen. Viele Sternwarten werden ihre Türen und Teleskopdeckel öffnen. Sie können sich diese Mondfinsternis also ganz genau ansehen und das in Gesellschaft und begleitet von Experten und Hobbyastronomen.
Wann ist das nächste Mal eine Mondfinsternis zu sehen?
Am 18. September 2024 können Sie das nächste Mal eine Mondfinsternis sehen, kurz vor Monduntergang, was die Bedingungen verschlechtert. Zudem ist dann der verdunkelte Anteil der Mondscheibe noch kleiner als bei diesem Mal. Von der totalen Mondfinsternis am 14. März 2025 ist bei uns leider nur der Anfang zu sehen. Doch den 7. September 2025 sollten Sie sich notieren: Von dieser totalen Mondfinsternis verpassen wir lediglich den Anfang.
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