Bioabfälle - zum Beispiel Karotten- und Zwiebelreste in einer grünen Biotonne von oben.
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Hitze und Biomüll: Den Maden keine Chance

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Hitze und Biomüll: So haben Maden in der Biotonne keine Chance

Sommer, Sonne, Maden: Wenn es heiß ist, geht es auch in der Biotonne hoch her. Maden räkeln sich, Schimmelpilze sprießen - und es stinkt zum Himmel. Mit ein paar Tricks lässt sich verhindern, dass die eigene Biotonne zum Biotop wird.

Das Problem beginnt in der Küche: Wer sein Biomüll-Sammelgefäß an warmen Tagen näher betrachtet, kann beobachten, dass sich Fliegen von Speiseresten wie Fleisch und Fisch magisch angezogen fühlen. Wenn man sie lässt, also sein Vorsortierbehältnis nicht abdeckt, legen Fliegen dort gerne ihre Eier ab, denn dann hat der Fliegen-Nachwuchs gleich etwas zu fressen: Der braucht tierisches Eiweiß, um zu wachsen.

Aus den Fliegeneiern wiederum schlüpfen später in der kuschelig-warmen Biotonne die weißen Fliegenmaden. Sie gedeihen bei dem Nahrungsangebot in der Tonne besonders prächtig. Aus diesem Grund ist es in manchen Gemeinden auch ganz untersagt, Fleisch, Fisch oder Gekochtes in der Biotonne zu entsorgen.

Gesteinsmehl macht die Maden kalt

Will man die ekligen Maden schnell wieder loswerden, streut man spezielles Biotonnenpulver, Gesteinsmehl oder gelöschten Kalk aus dem Baumarkt oder Gartencenter über die Brut. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass die Maden austrocknen.

Trockenheit ist ohnehin das Zauberwort in der sommerlichen Biotonne: Wenn man seine Obst- und Gemüsereste dick in Zeitungspapier einwickelt und erst dann in die Tonne wirft, und außerdem lagenweise Zeitungspapier, Küchenpapier, gebrauchte Papiertaschentücher oder Holzspäne zwischen die Bioabfälle mischt, saugt dies die im Biomüll enthaltene Feuchtigkeit auf und in der Tonne bleibt es trocken.

Wenn keine Flüssigkeit am Boden der Tonne gären kann, bilden sich auch weniger unangenehm stinkende Faulgase. Daher sollte auch die erste Lage in der geleerten Tonne Zeitungspapier sein. Die Seiten von Illustrierten eignen sich nicht zur Kompostierung.

Biotonne: Im Sommer jede Woche leeren lassen

In der Sommerzeit sollte man seine Biotonne - selbst wenn sie nicht voll ist - jede Woche zur Leerung an den Straßenrand stellen. Nach der Leerung raten Abfallberater zur Reinigung mit Wasser, manche empfehlen zusätzlich Essigreiniger. Danach wird die Tonne zur Trocknung auf den Kopf gestellt. Cleverer Anti-Maden-Rat: Man versehe einen viereckigen Gardinenrest mit Gummizug und stülpe dies über die Tonnenöffnung - und schon kommt keine Fliege durch.

So bleibt die Biotonne gepflegt:

  • Stellen Sie die Biotonne in den Schatten und halten Sie den Deckel immer geschlossen.
  • Unterste Schicht in der Tonne sollte eine dicke Lage Zeitungspapier sein. Zusätzlich zwischen die Abfallschichten plaziert, saugt Zeitungspapier die Feuchtigkeit auf. In die Biotonne gehören generell keine Flüssigkeiten aus dem Haushalt.
  • Verpacken Sie Ihre Bioabfälle in Papiertüten, zum Beispiel Bäckereitüten oder gekaufte aus dem Drogeriemarkt, oder in Zeitungspapier.
  • Lassen Sie Rasenschnitt in der Sonne welken, bevor er in die Biotonne kommt - je trockener er ist, desto besser.
  • Deckel und Tonnenrand kann man mit einem in Essig getränkten Lappen abwischen - das soll vor Fliegen schützen.
  • Leeren Sie die Bio-Sammelgefäße in der Küche täglich. Lassen Sie Ihre Biotonne wöchentlich leeren - auch, wenn sie noch nicht ganz voll ist.
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Maden in einer Biotonne

Was genau ist Biomüll?

Was darf eigentlich rein in die Biotonne – und was ist verboten? Grundsätzlich können alle Küchenabfälle in der Biotonne entsorgt werden, die tierischen und pflanzlichen Ursprungs sind. Von welken Salatblättern bis hin zu Fleischresten ist alles erlaubt. Ausnahmen sind Hundekot und verstorbene Haustiere. Auch die Pflanzenabfälle aus dem Garten dürfen in die Biotonne, wenn man keinen eigenen Kompost im Garten hat. Allerdings kann es hier regionale Unterschiede geben.

Biotonne: Das ist erlaubt

  • Obst-, Gemüse- und Pflanzenreste (auch von Südfrüchten)
  • Tee- und Kaffeefilter (mit Tee- und Kaffeesatz)
  • Nuss- und Eierschalen
  • Küchentücher aus Papier
  • Fisch- und Fleischreste (roh und gekocht; auch Wurst)
  • Milchprodukte
  • Brotreste
  • Rasenschnitt und Laub
  • Sträucher und kleine Äste
  • verwelkte Blumen und Balkon-Pflanzen (mit Blumenerde)
  • Haare und Federn, Vogelsand

Bio-Tonne: Das ist verboten

  • Kot von Tieren
  • Kleintierstreu
  • verstorbene Haustiere
  • Plastik (auch keine "kompostierbaren" Plastiktüten)
  • Flüssigkeiten (auch Milch und Öle)
  • Staubsaugerbeutel
  • Windeln
  • Zigarettenkippen und Asche
  • Kleidung

Im Video: Biomüll wird zu wenig genutzt

Biomülltonne wir zum Müllauto gerollt
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Biomüll wird zu wenig genutzt

Video: Was gehört in die Biotonne?

Offene Biotonne, in der Biomüll in einer Plastiktüte geworfen wird
Bildrechte: BR/Johanna Schlüter
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Was gehört in die Biotonne?

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