Die strenge Kälte der vergangenen Tage haben BR-Wetterexperte Michael Sachweh dazu gebracht, ein spektakuläres Experiment durchzuführen. Dafür suchte er ein freies Feld in der offenen, flachen Landschaft im Landkreis Erding. Im Gepäck hatte er seinen Fotoapparat, ein Fotostativ, sowie eine Thermoskanne mit sehr heißem Wasser.
Voraussetzung für das Experiment: Strenger Frost
Bei Temperaturen von etwa -15 Grad blieb allerdings nur wenig Zeit: Die Fotoelektronik und auch die wegen der Bedienung des Fotoapparats Handschuh-freien Finger "funktionierten" bei dieser Kälte nur wenige Minuten. Die Kamera wurde auf ein Stativ gestellt, fokussiert, die passende Blende und Zeit eingestellt und der Auslöser so programmiert, dass der Apparat zehn Schüsse in kurzer Abfolge machte. Natürlich mit etlichen Sekunden zeitverzögertem Beginn, um rechtzeitig den Platz im Bildausschnitt einnehmen zu können.
Das heiße Wasser wird schockgefrostet
Sachweh öffnete die Thermoskanne und schleuderte mit aller Kraft das heiße Wasser in die Luft. Das Ergebnis: In Bruchteilen von Sekunden gefror das Wasser hoch oben in der eisigen Luft. Es wurde sozusagen schockgefrostet und ging dann als eisiger "Meteoritenschauer" nieder. Zur gleichen Zeit verwandelte sich ein Teil der Feuchtigkeit zu riesigen Dampfwolken, die sich noch länger in der Luft hielten.
Heißes Wasser gefriert schneller als kaltes
Aus physikalischen Gründen gefriert heißes Wasser in eisiger Luft viel schneller als kaltes Wasser. Nach seinem Erforscher wird dies der Mpemba-Effekt genannt. Derart in die Luft geschleudert wie bei diesem Experiment bildet es dann einen solch imposanten Bogen aus Wasserdampf mit einer Prise Eisregen.
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