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Bayern-Karte. Wie viele Corona-Infektionen wurden bislang pro Landkreis gemeldet?

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Inzidenz und mehr: Corona-Zahlen für Bayern und Deutschland

7-Tage-Inzidenz, Hospitalisierungen, Impfquote: Die wichtigsten tagesaktuellen Corona-Kennzahlen für Bayern und Deutschland im Überblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Hinweis: Seit dem 11. Februar 2023 werden in diesem Artikel die wichtigsten Kennwerte präsentiert, anhand derer die aktuelle Corona-Situation bewertet werden kann. Die Grafiken zeigen den tagesaktuellen Datenstand, die Texte erläutern die Kennwerte und werden nicht aktualisiert.

7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen

Einer der bedeutendsten Indikatoren des Infektionsgeschehens ist die sogenannte 7-Tage-Inzidenz. Sie zeigt die Summe der registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Seit Mai 2020 wurde sie in allen deutschen Bundesländern zur Bewertung lokaler Ausbrüche verwendet und auch die jeweils notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung wurden an ihr festgemacht.

Wie gut die Inzidenz das Infektionsgeschehen abbildet, hängt unter anderem davon ab, wie viele Corona-Fälle tatsächlich erfasst werden. Zu Beginn der Pandemie etwa war die Dunkelziffer hoch, weil es vergleichsweise geringe Testkapazitäten gab. In den vergangenen Monaten ging die Zahl der PCR-Tests deutlich zurück, weil in vielen Fällen der Nachweis durch einen Selbst- oder Schnelltest genügt und mehr auf die Eigenverantwortung der Menschen gesetzt wird. Damit gehen immer weniger Fälle in die offizielle Statistik ein und die Aussagekraft der Inzidenzwerte nimmt ab.

Die folgende interaktive Karte zeigt die aktuelle 7-Tage-Inzidenz für alle deutschen Landkreise und kreisfreien Städte. Größe und Farbe der Punkte entsprechen dem jeweiligen Wert. Dunkelgelb markiert ist jeder Punkt, der den Grenzwert von 35 neu registrierten Fällen pro Einwohner in den vergangenen sieben Tagen erreicht. Hellorange markiert sind die Städte und Landkreise, die eine 7-Tage-Inzidenz von 50 erreicht haben. Alle Orte, in denen 100 neue Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen registriert wurden, sind mit einem dunklen Orange gekennzeichnet. In der Vergangenheit waren 35, 50 und 100 Grenzwerte, ab denen bestimmte Einschränkungen des öffentlichen Lebens galten.

Interaktive Karte: Gemeldete Corona-Neuinfektionen in Bayern

Hospitalisierungsinzidenz und Anzahl der Intensivpatienten

Ab Mitte 2021 strebte die Politik an, Maßnahmen verstärkt an der Situation in den Krankenhäusern festzumachen. Zahl der Patienten, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung aufgenommen werden, und die Anzahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.

Der erste Wert wird als Hospitalisierungsinzidenz angegeben: Gemeint ist die Summe der hospitalisierten Covid-19-Fälle der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung dieser Hospitalisierungsinzidenz:

Die Hospitalisierungsinzidenz hat aber Schwachstellen. Zum einen ist nicht das Hospitalisierungsdatum, sondern das Meldedatum der Erkrankung maßgeblich für die Berechnung. In der Regel vergehen einige Tage zwischen Meldung eines Covid-19-Falls und der Hospitalisierung, so dass die tagesaktuell vom RKI veröffentlichte Hospitalisierungsinzidenz die Lage systematisch unterschätzt. Sie ist erst im Rückblick wirklich aussagekräftig, unter Berücksichtigung der Nachmeldungen. Das RKI liefert deshalb für die jüngsten Tage auch einen statistisch berechneten Schätzwert.

Zum anderen kann die vom RKI veröffentlichte Hospitalisierungsinzidenz die Lage auch überschätzen. Das geschieht, wenn Patienten mit einberechnet werden, die zwar zum Zeitpunkt der Einlieferung positiv auf Covid-19 getestet sind, deren Hospitalisierungsgrund aber nicht Corona ist. Untersuchungen des RKI zeigen, dass das vor allem seit Beginn der Omikronwelle zu beobachten ist. Ob jemand mit oder wegen Covid-19 im Krankenhaus liegt, ist laut RKI in der Praxis oft schwer zu entscheiden – etwa bei Patienten mit vielen Vorerkrankungen, bei denen ein schwerer Verlauf wahrscheinlicher ist, Corona aber auch die Grunderkrankungen negativ beeinflusst.

Corona-Patienten auf den Intensivstationen

Aktueller und damit weniger verzerrt als die Hospitalisierungsinzidenz ist die Zahl der Corona-Patienten, die wegen der Schwere ihrer Erkrankung auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Diese Daten werden vom DIVI-Intensivregister täglich bereitgestellt. Die folgende Grafik zeigt die Gesamtzahl der Corona-Intensivpatienten pro Tag in Krankenhäusern für Bayern und für Deutschland:

Impfquote

Im Dezember 2020 war in Deutschland erstmals eine Impfung gegen das Corona-Virus verfügbar – im Juli 2021 waren über 50 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Die Impfquote ist ebenfalls ein wichtiger Kennwert für die Beurteilung der Corona-Situation geworden. Laut RKI schützen die in Deutschland verfügbaren Covid-19-Impfstoffe gut vor einem schweren Infektionsverlauf – eine hohe Impfquote bedeutet somit eine geringere Belastung des Gesundheitssystems durch Corona. Die folgende Grafik zeigt den aktuellen Stand in Bayern und Deutschland:

Entwicklung der täglichen Neuinfektionen

Ein weiterer Indikator, um das Infektionsgeschehen im zeitlichen Verlauf zu überblicken, ist die Anzahl der Neuinfektionen pro Tag. Als Neuinfektionen werden die Fälle bezeichnet, die im Vergleich zum Vortag bei den Behörden neu gemeldet wurden. Hier gilt dasselbe wie bei den Inzidenzwerten: Es muss berücksichtigt werden, wie hoch die Dunkelziffer zu einem bestimmten Zeitpunkt lag. Die Neuinfektionen zu Beginn des Jahres 2023 etwa lassen sich nur schwer mit denen vergangener Wellen vergleichen.

Die folgende Grafik bildet die Anzahl der pro Tag erfassten Neuinfektionen in Deutschland und Bayern nach Meldedatum ab. Im Unterschied zur 7-Tage-Inzidenz wird die Anzahl hier nicht mit dem Bevölkerungsstand verrechnet und es wird keine Summe, sondern ein Mittelwert aus den vergangenen sieben Tagen gezeigt:

7-Tage-Inzidenz nach Altersgruppen

Auch die Verteilung der neuen Fälle auf die verschiedenen Altersgruppen spielt bei der Einschätzung des Infektionsgeschehens eine Rolle. Gerade zu Beginn einer neuen Welle tragen häufig jüngere Menschen das Virus weiter, bei denen eine Infektion eher milde und oftmals unentdeckt verläuft. Dadurch kann sich das Virus relativ schnell ausbreiten. Vermehrte Fälle in den unteren Altersgruppen können also ein Anzeichen für eine neue Infektionswelle sein. Umgekehrt zeigen sich in der Altersverteilung aber auch die Effekte der Impf-Bemühungen, wenn Infektionswellen nicht mehr so stark in den höheren, fast vollständig durchgeimpften Altersgruppen ankommen.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen aufgeschlüsselt nach Altersgruppen. Ein Feld stellt einen Zeitschritt von einer Woche dar – ganz rechts steht immer der Inzidenzwert des aktuellen Tages. Wählen Sie ein Kästchen aus, um den genauen Wert und Tag zu erfahren:

Die Lage in den bayerischen Landkreisen

In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die Infektions- und Todeszahlen aus Ihrer Region. Geben Sie ins Suchfeld den entsprechenden Namen ein:

Über die Daten

Die Daten, die hier verwendet werden, werden täglich vom Robert Koch-Institut (RKI) und vom DIVI-Intensivregister bereitgestellt.

Die Grafiken werden täglich aktualisiert, doch die Daten sind nur bedingt tagesaktuell: Zwischen einer Infektion mit Covid-19 und der Feststellung können etliche Tage vergehen, die Meldung durchläuft mehrere Stationen. Da Meldungen so immer wieder verzögert eintreffen, werden die Fallzahlen auch rückwirkend korrigiert. Damit kann jedoch nicht ausgeglichen werden, dass insbesondere die Infektionsentwicklung der letzten drei Tage durch den Meldeverzug niedriger erscheint, als sie tatsächlich ist. Somit fällt die Kurvenlinie an den just vergangenen Tagen immer etwas ab – auch wenn die tatsächlichen Fallzahlen nicht zurückgehen.

Nicht jede Infektion wird festgestellt und gemeldet. Da es viele Fälle ohne Symptome oder mit mildem Verlauf gibt, dürfte die Dunkelziffer der Infizierten deutlich höher sein. Dies ist vor allem bei der Betrachtung der Fälle nach Alterskohorten zu bedenken. In einigen Gruppen wird mehr getestet als in anderen.

Als Neuinfektionen werden die Fälle bezeichnet, die im Vergleich zum Vortag bei den Behörden neu gemeldet wurden. Die Gesamtfälle präsentieren die Summe aller jemals gemeldeten Infektionen, dazu zählen auch Personen, die längst wieder gesund und virenfrei sind. Die Fallzahlen können nur steigen. Von ihnen wird nichts mehr abgezogen, selbst wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei sein wird. Sie liefern keinerlei Anhaltspunkt, wie viele Menschen akut infiziert sind. Meldepflichtig sind nur Infektionen, nicht Genesungen.

Das DIVI-Intensivregister ist eine wichtige Datenquelle für verschiedene Indikatoren zur Auslastung des Krankenhaussystems durch die Corona-Pandemie. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten wird allerdings erst seit dem 21. März 2020 erfasst. Seit dem 16. April 2020 ist die Datenübermittlung für die Krankenhäuser jedoch verpflichtend. Da die Zahl der meldenden Krankenhäuser mit der Zeit zugenommen hat, sind die Angaben im Nachhinein nicht ohne weiteres vergleichbar.

Bei den Daten zur Impfung führen die Unterschiede in den Meldewegen (Impfzentren, kassenärztliche Praxen, Privatpraxen, Betriebsärzte) dazu, dass keine Impfquoten auf Ebene der Landkreise ausgewiesen werden können.

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