Mit dem Klimawandel fallen Stürme immer heftiger aus - auch auf dem offenen Meer. Das kann Auswirkungen für die Tiere haben. Forschende des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Deutschland und der Universität Swansea im Vereinigten Königreich haben nun mit Hilfe von GPS-Tracking-Technologie 300.000 Flugstunden von tropischen Seevögeln und Albatrossen ausgewertet.
Im Auge des Zyklons
Albatrosse sind Vögel, die wie große Möwen aussehen und in windigeren Umgebungen leben. Ihre Flügelspannweite kann 3,50 Meter und mehr erreichen. Sie kommen selbst mit Winden in Zyklonstärke gut zurecht und passen sich mit verschiedenen Strategien an, berichtet das Team um die Verhaltensbiologin Elham Nouran.
"In unserer Studie konnten wir beobachten, wie ein atlantischer Gelbnasen-Albatros während eines Sturms bei einer Windstärke von 68 Stundenkilometern dann in das Auge des Sturms geflogen ist, wo nur 30 Stundenkilometer geherrscht haben. Dieser Vogel nutzte diesen Vorteil für ganze 12 Stunden und ist im Sturmauge mitgeflogen."
Albatrosse: Schneller als der Wind
Das ermöglicht es den Tieren, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Andernfalls würden sie einfach abgetrieben werden. Eine weitere Beobachtung: Manche Vögel entkommen dem Sturm, indem sie im wahrsten Sinne des Wortes schneller als der Wind fliegen.
Ihr Ziel ist es, nicht vom Kurs abzukommen, sondern dahin zu fliegen, wo es Nahrung gibt, erklärt Nouran: "Die Ergebnisse helfen uns einzuschätzen, welche Seevögel sich an verändernde Sturmintensitäten anpassen können und welche Strategien dabei angewendet werden."
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!