USA: Eine Krankenschwester in Schutzausrüstung behandelt einen Covid-19-Patienten im El Centro Regional Medical Center.
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USA: Eine Krankenschwester in Schutzausrüstung behandelt einen Covid-19-Patienten im El Centro Regional Medical Center.

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Fake-News-Ticker: Zählung von Corona-Toten

Gerüchte und Falschmeldungen zu Corona verbreiten sich so schnell wie das Virus selbst. Der #Faktenfuchs überprüft laufend Behauptungen.

  • Dieser Ticker lief bis November 2020. Alle aktuellen #Faktenfuchs-Artikel finden Sie hier

20. November: Wer wird als Corona-Toter gezählt?

Immer wieder taucht - auch in den Kommentarspalten von BR24 - die Frage auf, ob Corona-infizierte Menschen, die einen Suizid begehen oder bei einem Unfall sterben, ebenfalls als Corona-Tote gezählt werden. Ein Facebook-Nutzer behauptete sogar, dass Fälle von Corona-infizierten Unfall- und Krebsopfern benutzt würden, um die Opfer-Zahlen zu "pushen".

In Deutschland wird unterschieden, ob jemand "an" oder "mit" Corona gestorben ist. Beide Fälle fließen in die Corona-Todesfall-Statistik des Robert Koch-Instituts ein. Die Entscheidung, ob jemand "an" oder "mit" Corona gestorben ist, trifft jedoch nicht das RKI, sondern die lokalen Gesundheitsämter auf Basis ärztlicher Todesbescheinigungen.

Ob Covid-19 erkrankte Menschen, die bei einem Unfall oder durch Suizid ums Leben kommen, gezählt werden, hängt also von der Entscheidung des jeweiligen Gesundheitsamtes ab. Das RKI geht davon aus, dass die Gesundheitsämter solche Fälle nicht zählen. Ohnehin handelt es sich aber um Einzelfälle, die laut RKI in der Corona-Todeszahlen-Statistik nicht ins Gewicht fallen.

Die amtliche Todesursachen-Statistik des Statistischen Bundesamtes erfasst als Corona-Tote nur Personen, die "an" Covid-19 gestorben sind, bei denen Covid-19 also ursprünglich verantwortlich für den Tod ist.

11. November: Nein, in den USA haben nicht Tausende Tote gewählt

Die Vorwürfe, die Donald Trump in Bezug auf die Präsidentschaftswahl erhebt, sind haltlos, wie der #Faktenfuchs hier erklärt. Die Wahlbeobachter der OSZE haben bislang keine Anhaltspunkte für Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Abstimmung. Faktenchecker in den USA konnten Behauptungen widerlegen, es hätten zehntausende Tote an der Wahl teilgenommen. Ebenso ist falsch, Trumps Regierung habe heimlich Wasserzeichen auf die Stimmzettel drucken lassen: Für deren Gestaltung sind die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten zuständig.

7. November: Die hohen Corona-Zahlen sind keine Epidemie der positiven Tests

Mails mit Fragen und Zweifeln an den Corona-Zahlen erreichen die #Faktenfuchs-Redaktion häufig - seit Beginn der Virus-Pandemie reißen sie nicht ab. Und nicht nur unsere Redaktion erhält Nachrichten, auch andere BR-Teams: Mails, Anrufe, Kommentare auf BR24.de oder auf unseren Social-Media-Kanälen. Wir nehmen diese Fragen ernst und wollen in diesem #Faktenfuchs zusammen mit BR Data darauf eingehen.

Die Zahl der Neuinfektionen steigt tatsächlich - und zwar nicht nur wegen der steigenden Testzahlen. Die verfügbaren PCR-Tests sind dabei hinlänglich zuverlässig. Alle Corona-Statistiken haben ein bestimmte Berechtigung. Zur Bewertung des Infektionsgeschehen, gerade auf lokaler Ebene, ist die Zahl der Neuinfektionen, zusammen mit der daraus berechneten 7-Tage-Inzidenz, aber unerlässlich. Die Argumente dafür führen wir in diesem #Faktenfuchs aus.

3. November: Trumps Corona-Fake-News

Donald Trump verbreitete seit Beginn der Pandemie Falschbehauptungen zu Corona - und tut das auch, nachdem er selbst mit dem Virus infiziert war. Das legt dieser #Faktenfuchs zur US-Wahl dar. So behauptete Trump immer wieder: "Es wird weggehen und ich sage Euch: Wir machen die Wende, wir kriegen die Kurve. Es geht weg." ("It will go away and as I say: we are rounding the turn, we are rounding the corner. It’s going away.") Doch das Virus ist nicht weg – im Gegenteil. Die Zahlen erreichten immer neue Rekordstände - zuletzt mehr als 90.000 Neuinfektionen pro Tag.

Und Ende Oktober schrieb er auf Twitter: "Mehr Tests bedeuten mehr Fälle. Wir haben beste Testungen, Todesfälle gehen runter." Das Argument ist jedoch falsch, wie ein Faktencheck von CNN darlegt. Danach steigt die Zahl bestätigter Neuinfektionen schneller als die Zahl der Tests; ebenso die Zahl derer, die in Krankenhäusern behandelt werden - sowie die Zahl der Toten.

Dass steigende Testzahlen sich nicht unbedingt in einen signifikanten statistischen Zusammenhang setzen lassen mit steigenden Infektionszahlen, zeigte dieser #Faktenfuchs.

Immer wieder behauptete Trump fälschlicherweise auch, das Virus werde auch ohne Impfstoff bald verschwunden sein. Es sei völlig harmlos, es brauche keine Masken zum Schutz, und die USA hätten die niedrigste Corona-Sterberate der Welt. Er habe durch sein Einschreiten in der Krise mehr als zwei Millionen Menschenleben vor Corona gerettet. All diese Behauptungen wurden von Faktencheckern in den USA widerlegt.

3. November: Warum Covid-19 gefährlicher ist als Grippe

Medizinisch betrachtet sind weder Grippe noch Covid-19 harmlos. Beide Krankheiten können tödlich enden, beide Krankheit können Langzeitfolgen haben. Um vollständig zu beschreiben, wie gefährlich das Corona-Virus tatsächlich ist, fehlen noch Daten. Aber schon jetzt zeigt sich: Selbst, wenn Betroffene nicht an Covid-19 versterben, zwingen die Spätfolgen sie oftmals zu einem Leben mit teilweise schweren Einschränkungen, und das auch in wohlhabenden Bevölkerungen. Dieser #Faktenfuchs geht näher auf einzelne Vergleichspunkte ein, etwa Impfung, Sterbezahlen und Langzeitfolgen.

20. Oktober: Polizisten mit Netzschals statt Masken - Was steckt dahinter?

In sozialen Medien – von Twitter über Facebook bis zu Telegram-Gruppen – ist derzeit ein Bild mit mehreren Polizisten im Umlauf, die nur einen sehr dünnen Mund-Nasen-Schutz aus Netzstoff tragen. Der Screenshot, auf dem das Logo der BR-Sendung "Frankenschau aktuell" zu sehen ist, verbreitete sich bis in die Niederlande und nach Polen.

Corona-Leugner sehen das Bild nun als angeblichen Beleg dafür, dass es in der Coronakrise "nicht um Viren" gehe, wenn selbst Polizisten bloß Netzschals trügen, die nicht vor Viren schützten. Die Recherche des Faktenfuchses zeigt: Das Bild ist schon älter und wurde aus dem Zusammenhang gerissen. Die Behauptungen, die Corona-Leugner hiermit belegen wollen, sind falsch.

15. Oktober: Nein, Bayern hat die Corona-Pandemie nicht 2019 geplant

Ein Artikel, der den Sonderfonds Corona-Pandemie ermöglicht, trägt das Datum 24. Mai 2019. Das ist kein Hinweis auf heimliches Vorwissen. Der Abschnitt wurde im Nachhinein beschlossen.

Die bayerische Staatsregierung hat einen Sonderfonds für die Corona-Pandemie aufgesetzt. Der Landtag stimmte zu, dass der Freistaat Kredite in Höhe von 20 Milliarden Euro aufnehmen kann. Dies wurde im Haushaltsgesetz 2019/2020 verankert. Der entsprechende Gesetzesartikel, der hier online verfügbar ist, trägt das Datum 24.05.2019.

Dies ist jedoch kein Hinweis darauf, dass die bayerische Staatsregierung die Corona-Pandemie vorausgeplant hat - oder früher als die Bevölkerung vom SARS-CoV-2-Virus Kenntnis hatte. Das aber vermuten einige - wie sich auch in den Kommentarspalten von BR24 zeigt. Dort wird fälschlicherweise behauptet, die Regierung habe die Pandemie geplant. Die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurden im März 2020 nachträglich eingefügt, nachdem der bayerische Landtag diese beschlossen hatte. Das Datum der Ausfertigung wird bei solchen fortlaufenden Veränderungen eines Gesetzes nicht geändert, erläutert der #Faktenfuchs.

15. Oktober: Corona-Desinformation im Briefkasten

Kritiker der Corona-Maßnahmen verteilen derzeit in größerem Stil Flugblätter in Briefkästen. Die Flyer enthalten auch unzutreffende Behauptungen zur Corona-Pandemie.

So sind die Todeszahlen in Deutschland in diesem Jahr nicht niedriger als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Zudem kann niemand wissen, wie die Zahlen ohne die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus aussähen würden. Im Vergleich mit anderen Ländern hat Deutschland bislang eine niedrige Zahl an Corona-Toten.

Einen ausführlichen Faktencheck zu den Flugblättern gibt es hier.

12. Oktober: Doch, Corona überträgt sich auch über Aerosole

Die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde geht davon aus, dass sich Sars-CoV-2 auch durch Aerosole übertragen kann. Im Netz kursieren Behauptungen, das Gegenteil sei der Fall. Sie sind falsch. Dieser #Faktenfuchs erklärt, warum.

Hier kurz zusammengefasst: Die CDC hat am 21. September ihre Informationen zur Übertragung des Coronavirus überarbeitet und dabei anscheinend kurzzeitig einen Entwurf hochgeladen, den sie als Fehler bezeichneten. Daraus entwickelte sich das Gerücht, dass die CDC behaupte, eine Übertragung über Aerosole sei nicht möglich. Es gibt keinen öffentlich einsehbaren Beweis, dass die CDC jemals behauptet hätte, dass eine Übertragung durch Aerosole nicht möglich wäre – aber sehr viele Belege dafür, dass die CDC eine Übertragung über kleine Partikel in der Luft sehr wohl für möglich hält.

23. September: Irreführende Bezeichnung als "Ermächtigungsgesetz"

Zwei Dokumente werden herumgereicht, die belegen sollen, dass die "Corona-Maßnahmen" unrechtmäßig seien. Die Stellungnahmen werden falsch ausgelegt, die Aussagen verzerrt und in einen irreführenden Kontext gestellt. Ein #Faktenfuchs erklärt hier mehr.

Die Dokumente stammen aus einer Expertenanhörung im Bundestag von Anfang September. Mehrere Juristen hatten damals ihre Einschätzungen zu einem Antrag und einem Gesetzentwurf der FDP abgegeben. Die Stellungnahmen kursieren auch in anderen sozialen Medien wie Twitter.

Der Blog-Post zu dem Thema trägt den Titel "Rechtsgutachten zerstören Corona-Ermächtigungsgesetz". Das Wort "Ermächtigungsgesetz" ist eine offenkundige Anspielung auf das "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich" von 24. März 1933. Damals übergab der Reichstag alle Macht praktisch an Adolf Hitler. Ein einmaliger Vorgang, der die Nazi-Herrschaft in Deutschland sicherte. Seit Monaten setzen die Kritikern der Hygiene-Maßnahmen die Schritte zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit den Verboten in totalitären Regimen wie dem "Dritten Reich" gleich.

Gutachter Elicker, der auch für die AfD-Fraktion in Sachsen arbeitet, schreibt in einer Antwort an BR24 dazu: "Angesichts der einschneidenden Bedeutung des damaligen historischen Vorgangs ist es mit Blick auf den durchschnittlichen Empfängerhorizont ratsam, den Begriff ausschließlich für dieses historische Ereignis zu verwenden." Er distanziert sich auch von der Inanspruchnahme seiner Stellungnahme als Beleg für Falschbehauptungen. Gutachter Kingreen von der Universität Regensburg war für eine Stellungnahme zur Instrumentalisierung durch Hildmann und andere bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht zu erreichen.

In der Debatte um Paragraph 5 des Infektionsschutzgesetzes geht es nicht um die landläufig als "Corona-Maßnahmen" bezeichneten Regeln, die Ländersache sind. Es geht darum, ob es verfassungsgemäß ist, dass das Bundesgesundheitsministerium ohne das Parlament Rechtsverordnungen mit Bezug auf die Epidemie erlässt, zum Beispiel im Bereich der Unterstützung des Gesundheitssystems oder beim Reiseverkehr. Außerdem geht es um die Frage, ob die Epidemie noch eine nationale Tragweite hat. Vom Bundestag geladene Rechtswissenschaftler sind sich nicht einig, ob die Befugnisse für das Gesundheitsministerium verfassungswidrig sind oder nicht. Stellungnahmen für Anhörungen sind keine Belege, es sind juristische Interpretationen.

15. September: Fake-Tweet: Söder fordert keine Gefängnisstrafen für Kritiker

Ein angeblicher Tweet von Markus Söder, er habe Gefängnisstrafen für wiederholte Verweigerer der Corona-Vorschriften gefordert, ist eine Fälschung. Zwar wurde auf seinem Profil am 22. August tatsächlich ein Tweet veröffentlicht und wieder gelöscht, aber der Inhalt stimmt nicht mit der Fälschung überein. Außerdem hat der Text des Fakes die falsche Schriftart und ist zu lang für einen Tweet. Er hätte so auf der Plattform nicht veröffentlicht werden können, sondern muss anderweitig bearbeitet worden sein. Wie genau das geprüft werden kann, steht in diesem #Faktenfuchs.

11. September: Keine Schauspieler in Corona-Zentrum

Ein Video soll belegen, dass Schauspieler eingesetzt werden, um ein Krankenhaus voller Corona-Kranker zu zeigen. Die Behauptung: Die Pandemie werde inszeniert. Doch das ist falsch. Das Video entstand bei einem Test im Krankenhaus, wie dieser #Faktenfuchs zeigt.

Eine junge Frau liegt in einem Krankenhausbett. Aus ihren Armen ragen Infusionsschläuche. Über eine Nasenbrille (auch "Sauerstoffbrille") wird ihr Sauerstoff zugeführt. Das alles ist in einer Instagram-Story festgehalten. Unterlegt sind diese Sequenzen mit drastischer Musik.

Dieses Video wird aktuell von Corona-Leugnern und Verschwörungsideologen verwendet, um Falschmeldungen und Verschwörungstheorien über die Corona-Pandemie zu verbreiten und Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Politik, Wissenschaft und Medien zu säen.

Bei der gefilmten Aktion handelt es sich um einen Testlauf im Berliner Corona-Behandlungszentrum in der Jafféstraße. Das Krankenhaus ist ein sogenanntes Reservekrankenhaus auf dem Gelände der Messe Berlin. Das Krankenhaus wurde im Mai als Notfallkrankenhaus eröffnet und solle "die Versorgung von Corona-Patienten sicherstellen, sobald diese Aufgabe von den insgesamt 50 Notfallkliniken in Berlin nicht mehr erfüllt werden kann", schrieb damals rbb24.

10. September: Corona-Todeszahlen in den USA nicht "heimlich korrigiert"

Aktuell werden der Zahlen der amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) in Sozialen Netzwerken, wie den Telegram-Channels der bayerischen, selbsternannten “Querdenker”, verbreitet - und dabei falsch ausgelegt.

Ausgangspunkt für die Falschbehauptungen ist der Satz der CDC: “Für sechs Prozent der Toten war Covid-19 die einzige angegebene Todesursache.” Daraus leiten Kritiker der Corona-Maßnahmen oder Anhänger der “Querdenken”-Bewegung ab, dass nur sechs Prozent der bisher in der Statistik geführten Todesfälle in den USA auf Corona zurückzuführen seien. So auch in Bayern, etwa in der “Querdenken089”-Gruppe auf Telegram.

Doch das ist falsch. Die Aussage der CDC bedeutet, dass bei sechs Prozent der registrierten Todesfälle in den USA die einzige erwähnte Todesursache auf dem Totenschein Covid-19 war (wobei es auch vorkommen kann, dass zum Beispiel Vor- oder Begleiterkrankungen auf dem Totenschein nicht vermerkt waren). Bei den restlichen 94 Prozent standen auf dem Totenschein neben Covid-19 noch weitere Erkrankungen oder Ursachen, die zum Tod beitrugen. Mehr Fakten dazu stehen in diesem #Faktenfuchs.

In den Falschbehauptungen zu den CDC-Zahlen heißt es in Varianten auch oft, die vermeintliche Wahrheit werde nun “offengelegt”, die Zahlen würden korrigiert, und zwar “still und heimlich”. Auch das ist falsch. Die Anmerkung der CDC oder die Daten in den Updates bedeuten keine Korrektur vermeintlich falscher ursprünglicher Zahlen, sondern sind eine Präzisierung der Todesursachen. Die Zahlen wurden auch nicht “heimlich” richtiggestellt und auf einen kleinen Bruchteil reduziert - die Zahlen stehen für alle zugänglich auf der Webseite. Die Behörde stellt diese Informationen seit Mai öffentlich bereit.

09. September: Zwei Söder-Zitate verkürzt wiedergegeben

Aktuell kursieren zwei Aufnahmen, in denen Aussagen des bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) falsch wiedergegeben oder seine Äußerungen bewusst falsch gedeutet werden. Vor allem in Kreisen der Kritiker der Corona-Maßnahmen und im Umfeld der sogenannten Corona-Rebellen werden diese Inhalte in Sozialen Netzwerken wie Telegram, aber auch auf YouTube und Facebook verbreitet.

Anfang September veröffentlichte eine Facebookseite ein rund einminütiges Video mit dem Titel “Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärt einem Mädchen die Lage!”. Bei dem Video handelt es sich um einen Audiomitschnitt. Es hat (Stand: 9. September) mehrere hunderttausend Aufrufe, wurde mehrere tausend Mal geteilt. Das Standbild zeigt ein Foto Söders und daneben ein angebliches Zitat aus dem Video: “Wenn Du keinen Abstand hältst zu deinen Schulfreund, musst Du mit dem Tod deiner Eltern rechnen", sagt Söder zu einem 10-jährigen Kind.

Söder hat diesen Satz jedoch nie gesagt. Wörtlich heißt es in dem Mitschnitt: "Und wir wollen auch die Großeltern und die Älteren schützen. Und wenn wir einfach nur nebeneinander sitzen und die Regeln nicht beachten, dann stecken wir uns vielleicht untereinander an. Und Kinder und Junge/ Jugendliche haben selber weniger Symptome, aber das kann schon am Ende den Tod bedeuten; im schlimmsten Fall für Eltern oder Großeltern oder auch Urgroßeltern."

Das Zitat stammt aus dem Mai. Söder beantwortete für einen privaten Radiosender Fragen von Schülerinnen und Schülern.

In einem weiteren Video wird eine Aussage Söders falsch bewusst interpretiert. Es geht um eine angeblich inszenierte "zweite Welle" und um die Falschaussage, dass die aktuellen Neuinfektionen auf den Ausbau der Testkapazitäten zurückzuführen seien. Das ist nicht der Fall.

02. September: "Querdenken 711" - Wer ist die Demogruppe aus Stuttgart?

Am Anfang waren es 50 Menschen in Stuttgart. Ende August rund 40.000 in Berlin. Menschen, die gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstrieren, die ihre Grundrechte massiv eingeschränkt sehen.

Seit April mehren sich Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in verschiedenen Städten. Die größten Kundgebungen organisiert eine Gruppe namens "Querdenken 711". Als Rednerinnen und Redner auf "Querdenken"-Veranstaltungen treten zahlreiche Verschwörungsideologen auf. Werden Verschwörungstheorien von der Bühne herab verbreitet, reagieren Teilnehmer in der Regel mit Jubel.

Einen #Faktenfuchs über die wichtigsten Personen in der Gruppe und ihre Ziele lesen Sie hier.

30. August: Weniger Corona-Tote: Warum das kein Grund zur Entwarnung ist

Weltweit und auch in Deutschland nehmen die gemeldeten Neuinfektionen zu. Die Zahl der Corona-Toten steigt aber nicht in gleicher Geschwindigkeit an. Kritiker und Kritikerinnen der Corona-Maßnahmen benutzen diese Tatsache, um das Virus als harmlos darzustellen oder vom "Ende der Pandemie" zu sprechen. Beides weisen Experten zurück. Das Virus sei weiterhin ansteckend - und gefährlich.

Doch woran liegt es, dass die Sterbezahlen trotz der steigenden Neuinfektionen so konstant sind? Ein Grund: Momentan ist es vor allem die Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen, die sich mit dem Virus infiziert. Bei jüngeren Menschen verläuft die Krankheit meist weniger schwer.

Weitere Erklärungen für den verhältnismäßig geringen Anstieg der Sterberate lesen Sie in unserem Faktenfuchs zu dem Thema.

20. August: Nein, weder WHO noch IWF oder Weltbank bestechen Lukaschenko

In einem aktuellen Video über Belarus reiht eine Youtube-Nutzerin zahllose Behauptungen aneinander. Internationale Organisationen hätten mehrfach versucht, den Präsidenten Weißrusslands, Alexander Lukaschenko, zu bestechen.

So soll die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dem Präsidenten von Belarus, Alexander Lukaschenko, 92 Millionen Dollar in bar angeboten haben, um "zu handeln wie Italien" - also weitreichende Ausgangsbeschränkungen zu erlassen und das öffentliche Leben herunterzufahren. Nachdem Lukaschenko diesen Bestechungsversuch abgelehnt habe, hätte der Internationale Währungsfond (IWF) das Angebot verzehnfacht und 900 Millionen Dollar für einen Lockdown geboten. Dieses Angebot habe der autoritäre Herrscher jedoch ebenfalls abgelehnt.

Alle diese Behauptungen sind unbelegt. Weder Weltbank noch WHO haben Lukaschenko Bargeld angeboten. Auch der Internationale Währungsfond versuchte nicht, Lukaschenko zu bestechen oder einen Lockdown "zu erkaufen". Die Regierung Belarus’ wandte sich mit der Bitte um einen Kredit an IWF und Weltbank. Wie es dazu kam, lesen Sie in unserem Faktenfuchs.

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Das Bild zeigt einen Screenshot von den Fotos, die Mixl auf Facebook weiterverbreitete. Das Bild von Grünen-Chef Robert Habeck ist veraltet.

20. August: AfD-Politiker verbreitet Desinformationen über Grünenchef Habeck

Reinhard Mixl, AfD-Stadtrat aus Schwandorf in der Oberpfalz, verbreitet aktuell ein veraltetes Foto von Robert Habeck. Es zeigt den Grünenchef ohne Mund-Nasen-Schutz in der Bahn. Doch das Bild ist veraltet. Über eine Bilderrückwärtssuche lässt sich der Ursprung des Bildes gut nachvollziehen: Die Aufnahme, die Robert Habeck in der Bahn zeigt, ist bereits im November 2018 entstanden: also lange vor der aktuellen Corona-Pandemie und damit auch lange vor den aktuellen Hygienemaßnahmen, die Bahnreisende zum Tragen einer Maske verpflichten. Den ganzen Text lesen Sie hier.

In diesem Artikel sammelt das #Faktenfuchs-Team die neuesten Fakes und Desinformation rund um das Thema Corona. Unser Archiv mit allen gesammelten Fakes rund um das Thema Corona finden Sie hier.