Smoothies mit Obst und Kokosnuss
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Gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse

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Ernährungsmythen - was ist wirklich gesund?

Wir essen heute nicht nur, um satt zu werden, sondern auch, um gesund zu bleiben. Aber sind Ernährungstrends wie Kokosöl, Low Carb oder alternative Süßungsmittel tatsächlich gesund?

Über dieses Thema berichtet: W wie Wissen am .

Jeder Mensch hat einen individuellen Stoffwechsel und seine eigenen Lebensgewohnheiten. Je nachdem wie viel man sich in der Arbeit und in der Freizeit bewegt, benötigt der Körper unterschiedliche Energiequellen. Die unterschiedlichen Lebensumstände haben einen großen Einfluss darauf, was man essen sollte und welche Nahrung die richtige ist. Eine einzelne Ernährungsmethode ist deshalb nicht für alle Menschen gleich passend.

Kokosöl ist kein Allheilmittel

Kokosöl wird in den letzten Jahren als naturbelassenes und gesundes Lebensmittel zum Kochen, Braten und Backen gepriesen. Es sei ein Allroundtalent, denn es stärke Haare, helfe gegen eine juckende Kopfhaut und sei sogar als Antibiotikum einsetzbar. Doch Ernährungswissenschaftler raten vom sogenannten Superfood Kokosöl inzwischen ab.

"Der gesunde Mensch braucht Kokosöl nicht und es hat auch keinen Mehrwert für den Körper. Wir müssen sogar eher sagen, wahrscheinlich macht es uns krank." Professor Stefan Lorkowski, Ernährungswissenschaftler, Universität Jena

Vorsicht vor zu viel Kokosöl

Kokosöl enthält hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren, die sich beim häufigen Verzehr ungünstig auf die Blutfettwerte auswirken. Ein Effekt, der auch bei hohem Fleischkonsum eintritt. Wer Fleisch und Kokosöl auf seinen täglichen Speiseplan setzt, schadet seiner Gesundheit. Hohe Blutfettwerte können die Blutgefäße verstopfen und das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.

Ernährungstrend "Low Carb" - auf Dauer schädlich

Eine Ernährung möglichst ohne Kohlenhydrate, das beinhaltet der Ernährungstrend "Low Carb". Wer seinen Speiseplan danach richte, lebe gesund und werde besonders schlank. Doch der Verzicht auf bestimmte Kohlenhydrate ist laut Ernährungswissenschaftlern und aktuellen seriösen Studien keine ausgewogene und gesunde Ernährung. Wer sich strikt daran hält, riskiert gesundheitliche Probleme.

Denn grundsätzlich muss man die verschiedenen Arten von Kohlenhydraten unterscheiden. Die einfachen sind als Zucker in Getränken oder in Süßspeisen vorhanden, darauf kann der Körper verzichten. Die komplexen Kohlenhydrate aber sind als Ballaststoffe in Vollkornprodukten, Obst, Gemüse oder Nüssen enthalten. Ballaststoffe sind Nährstoffe, die für eine gesunde Ernährung besonders wichtig sind. Sie tragen zu einem Sättigungsgefühl ohne viel Kalorien bei, und helfen, Krankheiten wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Diabetes vorzubeugen.

Kohlenhydrate sind wichtig - aber nicht in Form von Pommes

Wer auf Brot, Kartoffeln, Reis oder Nudeln generell verzichtet, liefert seinem Körper nicht genug Nährstoffe, die er als Energiequelle benötigt. Ernährungswissenschaftler empfehlen deshalb, dass die Hälfte der täglichen Nahrung aus Kohlenhydraten bestehen sollte - allerdings nicht in Form von Pommes, Chips oder Süßem. Denn diese Lebensmittel enthalten einfache Kohlenhydrate, die der Körper sofort verarbeitet und die schnell Energie liefern. Sie machen zwar satt, aber man ist gleich danach wieder hungrig. Der Verzicht auf einfache Kohlenhydrate ist für eine gesunde Ernährung wichtig.

"Wir empfehlen nach wie vor, dass in einer vollwertigen Mischkost mindestens 50 Prozent des Energiebedarfs aus Kohlenhydraten stammen sollten. Das ist im Hinblick auf die Prävention von ernährungsbedingten Erkrankungen vorteilhaft. Aber es ist eben wichtig, dass die Zusammenstellung bzw. die Qualität stimmen." Silke Restemeyer, Ökotrophologin, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Bonn

Zuckerersatz ist nicht gesünder

Honig, Stevia, Melasse oder Agavendicksaft sind nicht wirklich gesünder als normaler Haushaltszucker. Außerdem führen sie bei hohem Verzehr ebenso zu Karies und liefern dem Körper wenig Nährstoffe. Zucker und Süßungsmittel enthalten zudem gleich viele Kalorien. Ernährungswissenschaftler raten deshalb, weniger Süßes zu essen, wenn man sich gesund ernähren möchte. Alternative Süßungsmittel sind kein Ersatz für Zucker.

Ein gesunder Speiseplan ist ausgewogen

Wissenschaftliche Untersuchung verdeutlichen immer mehr, wie sehr sich die Ernährung auf die Gesundheit auswirkt. Sie zeigen aber auch, dass ein ausgewogener Speiseplan, neben ausreichenden körperlichen Aktivitäten, nach wie vor gesünder ist als radikale Methoden und der Verzicht auf wichtige Nährstoffe. Kein einzelnes Lebensmittel allein macht wirklich gesund oder krank. Die Menge ist entscheidend, darüber sind sich die meisten Ernährungswissenschaftler einig.

Kaum eine Zeitschrift oder eine Gesundheitssendung, in der nicht über den "bösen Zucker" berichtet wird und Vollkorn als gesund empfohlen wird.
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Kaum eine Zeitschrift oder Gesundheitssendung, in der nicht über den "bösen Zucker" berichtet wird und Vollkorn als gesund empfohlen wird.