Welttag des Händewaschens: Hände werden mit Seife und Wasser gewaschen
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Welttag des Händewaschens: Hände werden mit Seife und Wasser gewaschen

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Einfach nur Hände waschen: Wichtiger Schutz vor Infektionen

Sich die Hände zu waschen ist die einfachste Hygiene-Maßnahme, die es gibt – und dennoch wird sie oft sträflich vernachlässigt. Und das kann gravierende gesundheitliche Folgen haben. Daran will der heutige Welttag des Händewaschens erinnern.

Vor zehn Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den "Global Handwashing Day", den Welttag des Händewaschens, ins Leben gerufen. Dieser ist immer am 15. Oktober. Am 5. Mai ist dagegen der ebenfalls von der WHO initiierte Welttag der Handhygiene. Beide Tage wollen auf die große Bedeutung von sauberen Händen für die Gesundheit hinweisen.

Denn, dass diese einfache Hygienemaßnahme Leben retten kann, das wissen noch immer viele Menschen nicht. Oder sie haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, wie die Gesundheitsorganisation beklagt. Durchfallerkrankungen – noch immer eine der Haupttodesursachen von Kleinkindern weltweit – könnten dank des Waschens der Hände vor dem Essen und nach dem Toilettengang um fast die Hälfte reduziert werden. Auch die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen könnte durch Händewaschen um ein Viertel verringert werden.

Mangelnde Hygiene-Kenntnisse auch in Deutschland

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat auch bei den Deutschen auf Wissenslücken bei der Handhygiene hingewiesen. Mangelndes Wissen wurde bei einer repräsentativen Befragung von über 4.000 Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang September 2017 erkannt. Demnach wissen viele Bürger nicht, wie wichtig das Händewaschen in Alltagssituationen ist, teilte die Bundeszentrale mit. So gaben zwar 96 Prozent der Befragten an, sich nach dem Besuch der Toilette immer oder fast immer die Hände zu waschen. Doch nur die Hälfte der Befragten wäscht sich ihren Angaben zufolge die Hände, wenn sie von draußen nach Hause kommt oder wenn sie Tiere gestreichelt hat.

Hände als Überträger von Ansteckungskrankheiten

"Die Hände sind potenzielle Überträger von Krankheitserregern", warnte die Leiterin der Bundeszentrale, Heidrun Thaiss. Gründliches Waschen könne das Infektionsrisiko deutlich verringern und vor ansteckenden Krankheiten schützen. "Händewaschen ist das einfachste, aber eines der effektivsten Mittel, sich vor Krankheiten wie Grippe oder anderen Infektionskrankheiten zu schützen", erklärte auch der Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, Jochen Brink. Auch er stellte die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Erwachsenen vor.

Vor und nach Krankenhausbesuch Hände waschen

Und auch diese zeigte: In Deutschland ist nur jedem Zweiten bewusst, dass das Händewaschen vor Krankheiten schützt. Ein Drittel der Befragten verkenne generell Hygiene-Maßnahmen als Schutz vor Infektionskrankheiten. In bis zu 90 Prozent der Fälle werden nach Brinks Worten gefährliche Keime über die Hände übertragen – entweder direkt durch Berührungen oder indirekt über Kontaktflächen. Beim Besuch eines Krankenhauses sei Händedesinfektion besonders wichtig, weil es dort viele Patienten mit einem geschwächten Immunsystem gebe, hieß es. Deshalb müsse man vor allem auch darauf achten, die Hände zu waschen, bevor man einen Patienten besucht und eben nicht nur nach dem Besuch.

Tier anfassen – Hände waschen

Als Tipp nennt die Bundeszentrale sieben Alltagssituationen, in denen das Händewaschen besonders wichtig ist:

  • nach dem Nachhausekommen,
  • vor und während der Zubereitung von Speisen,
  • vor den Mahlzeiten,
  • nach dem Gang auf die Toilette,
  • nach dem Naseputzen,Husten oder Niesen in die Hand,
  • vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten,
  • vor und nach dem Kontakt mit Tieren.

Übrigens: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, das Lied "Happy Birthday" zweimal zu singen. Diese Zeitspanne entspricht ungefähr der empfohlenen Waschdauer für ein effektives Händewaschen.