EDRS-C wird vor dem Start ins All noch mal getestet.
Bildrechte: ESA/S.Corvaja

EDRS-C wird die Satellitenkommunikation im All unterstützen.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

EDRS-C Satellit - Erdbeobachtung fast in Echtzeit

Möglich machen soll das der EDRS-C Satellit, der jüngst ins All geschossen wurde. Er vervollständigt ein Satellitennetzwerk im Weltraum und sorgt dafür, dass Daten in Echtzeit zur Erde gesendet werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

EDRS-C startete am 6. August 2019 am Bord einer Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Der Kommunikationssatellit ist der zweite wichtige Knotenpunkt neben dem EDRS-A Satelliten, der ein European Data Relay Satellite System, ein EDRS-Netzwerk im Weltraum unterstützt. In über 36.000 Kilometern Höhe wird EDRS-C in einer Umlaufbahn über der Erdoberfläche kreisen und mit anderen Satelliten kommunizieren.

Vernetzte Satellitenkommunikation durch EDRS-C

Der erste Verteilerknoten EDRS-A ist seit dem 29. Januar 2016 im All. Er kommuniziert mit vier Sentinel-Satelliten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus und lieferte bereits erste Daten. Die Satelliten nutzen EDRS-A täglich. Laut DLR, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, sind bereits 23.000 Intersatellite-Links erfolgreich zur Erde gesendet worden. Mit dem zweiten Satelliten EDRS-C wird die Übermittlung nun verdoppelt und die Datenübertragung zur Erde noch schneller und sicherer.

EDRS-C beschleunigt die Datenübertragung

Bisher dauert eine Datenübertragung von Erdbeobachtungssatelliten bis zu 90 Minuten. Dazu muss der Satellit im Sichtfeld der Bodenstation sein, erst dann können die Daten übermittelt werden. Dieses Zeitfenster wird mit einer vernetzten Satellitenkommunikation nun verlängert. Die beiden EDRS-Stationen dienen als Übermittler und befinden sich in einer höheren Umlaufbahn als bisherige Satelliten. Mit einer Geschwindigkeit von 1,8 Gigabit pro Sekunde können sie Daten zur Erde übermitteln.

Präzise Erdbeobachtungen aus dem All

Mit dieser Infrastruktur, einem Kommunikationsnetzwerk im All, wird die Datenübertragung mithilfe einer Lasertechnologie optisch vernetzt und mit einer höheren Bandbreite übertragen. So liefert EDRS-C ein noch exakteres Bild über unseren Planeten und unsere Umwelt. Diese Daten stehen dann in kurzer Zeit zur Verfügung. Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen oder Flächenbrände, werden schneller geortet und helfen rettende Hilfsmaßnahmen einzuleiten.

Weiterentwicklung des EDRS-Netzwerks

Mit dem EDRS-Netzwerk will die Europäische Weltraumorganisation ESA in Partnerschaft mit Airbus, eine schnellere Datenautobahn im All schaffen. Deutschland unterstützt das Programm mit rund 235 Millionen Euro. Der EDRS-C-Satellit wurde in Deutschland entworfen, gebaut und getestet. Weiterhin wird an der Entwicklung der Laserkommunikations-Technologie gearbeitet. Unter anderem soll die Datenrate von 1,8 auf 3,6 Gigabit pro Sekunde erweitert und die Entfernung des EDRS-Systems von fast 40.0000 Kilometer bis zur Erde verdoppelt werden. 2023 ist geplant, dass ein dritter Satellit ins All geschickt wird. Damit wäre die gesamte Erde vom EDRS-Netzwerk erfasst.

Bildrechte: ESA/dpa
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

EDRS-Netzwerk - eine Datenautobahn im All