Der Körper der Ameisenspringspinne ist orangebraun und ist vom dunkel gefärbten Kopf abgesetzt. Der länglich-ovale Hinterleib ist mit dem Vorderleib über eine schmale Struktur verbunden, ähnlich einer Wespentaille, die auch bei Ameisen typisch ist. Das vordere Beinpaar ist etwas dicker und erinnert an die Antennen der Ameise. Auch die Augen gleichen sich; vor allem das hintere Augenpaar, das recht groß ist. Spinnentypisch sind allerdings die acht Beine - eine Ameise hat nur sechs Beine.
Ameisen-Nachahmung schützt die Spinne
Das Nachahmen von Ameisen, auch Mimikry genannt, schützt das Tier vor Fressfeinden, weil Ameisen nur bei wenigen Tieren auf dem Speiseplan stehen. Die Ameisenspringspinne macht die Bewegungen der Ameisen nach und lebt sogar oft mit ihnen zusammen, was ihre Überlebenschancen steigert, denn ihre Fortpflanzungsrate ist gering. Die Ameisenmimikry ist der Hauptgrund, warum die Arachnologische Gesellschaft die Ameisenspringspinne zur Spinne des Jahres 2019 gekürt hat. Durch die "Auszeichnung" soll die bei vielen Menschen unbeliebte Tiergruppe generell ins rechte Licht gerückt werden.
Die Ameisenspringspinne baut keine Netze
Wie alle Springspinnen baut auch die Ameisenspringspinne keine Fangnetze. Sie lauert ihrer Beute auf oder schleicht sich an kleine Tiere wie Mücken, Fliegen und Blattläuse heran, die sie mit ihren Kieferklauen erlegt.
Kieferklauen brauchen die Spinnen-Männchen auch bei der Balz
Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen, weil sie riesige Kieferklauen haben. Diese sogenannten Chelizeren stehen wie zwei Stäbe waagrecht nach vorne und sind recht lang. Damit werben die Männchen während der Paarungszeit um die Weibchen und führen mit den Kieferklauen auch untereinander Kämpfe aus.
Die Ameisenspringspinne ist bei uns in Mitteleuropa zu Hause
Die Spinne des Jahres 2019 hält sich am liebsten auf sonnigen Grashängen auf, aber auch an feuchten Ufern und in Obstgärten. Verbreitet ist die Ameisenspringspinne in Mitteleuropa, in Sibirien, China und Japan.