Vaquitas ersticken qualvoll in illegalen Fischernetzen.
Bildrechte: Cristian Faesi/dpa

Forscher zählen weniger als 19 Kalifornische Schweinswale.

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Der bedrohteste Wal der Welt: Nur noch 19 Vaquitas übrig

Vaquitas sind Schweinswale und die Meeressäuger, die am meisten vom Aussterben bedroht sind. Mittlerweile leben weltweit vermutlich nur noch 19 Tiere. Bisherige Bemühungen konnten den massiven Rückgang im Golf von Kalifornien nicht aufhalten.

Die Heimat der Vaquitas ist der nördliche Golf von Kalifornien an der Westküste von Mexiko. Vaquitas werden nur 150 Zentimeter lang und 40 Kilogramm schwer und zählen deshalb zu den kleinsten Walarten der Welt. Vaquita ist spanisch für „kleine Kuh“. Die Kalifornischen Schweinswale sind sehr scheu. Wohl auch deshalb sind bisherige Rettungsversuche fehlgeschlagen, sie zu fangen, um sie in Gehegen zu züchten. Neben den Kalifornischen Schweinswalen gibt es noch andere Arten von Schweinswalen, deren Bestände ebenfalls zurückgehen.

Weltweit leben noch weniger als 19 Vaquitas

Um die akut vom Aussterben bedrohten Meeressäuger noch zu retten, muss dringend gehandelt werden. Seit 2015 hat Mexiko zwar den Fischfang mit Treibnetzen im Golf von Kalifornien verboten, die Zahl der Vaquitas hat sich trotzdem verringert. Forscher beobachten einen Rückgang der Population von fast 99 Prozent seit dem Jahr 2011. Im Fachmagazin "Royal Society Open Science“ berichten sie von weniger als 19 Exemplaren, die sie im Herbst 2018 nach Auswertung ihrer Aufnahmen von Unterwasser-Mikrofonen vermuteten. 2017 lebten wohl noch 30 Vaquitas im Golf von Kalifornien.

Illegaler Fischfang ist schuld am Tod der Vaquitas

Die Schutzorganisation VaquitaCPR, gegründet vom mexikanischen Umweltministerium, betont, dass der Vaquita die derzeit am akutesten bedrohte Meeressäugerart ist. Das Fischfangverbot mit Treibnetzen im Golf von Kalifornien, das seit 2015 besteht, hat wenig geholfen, die Ausrottung zu verhindern. Oft wird der Vaquita zum Beifang, wenn der Totoaba gejagt wird. Der Totoaba ist eine Fischart, die zur Familie der Umberfische gehört. Sie fühlen sich im Lebensraum der Vaquitas wohl und versammeln sich im Golf von Kalifornien, um sich fortzupflanzen. Ihre Schwimmblase macht sie jedoch zu einem begehrten und wertvollen Fang, der auf dem chinesischen Schwarzmarkt teuer gehandelt und als „Kokain des Meeres“ bezeichnet wird. Die Schwimmblase der Totoabas soll unter anderem als Wundermittel zur Hautverjüngung dienen. Um die begehrten Totoabas zu fangen, werden Kiemennetze illegal auf dem Meeresgrund ausgelegt. Doch darin verfangen sich ebenso die Vaquitas und ersticken qualvoll.

Letzte Rettung der Vaquitas

Diese illegalen Fischernetze werden selbst in Schutzgebieten der Vaquitas ausgelegt. Meist schaffen es Tierschützer nicht, die Wale rechtzeitig zu retten. Deshalb muss dringend mehr getan werden, um die Wale zu schützen. Ein wichtiger Schritt ist auch, dass Mexikos Inselarchipel im Golf von Kalifornien seit Anfang Juli 2019 vom Welterbekomitee der Unesco auf die Liste der gefährdeten Naturerben der Welt gesetzt wurde. Dieser Status soll zusätzlich auf die Gefährdung der Vaquitas und notwendige Schutzmaßnahmen hinweisen. Generell würden jedoch auch eine nachhaltige Fischerei und alternative Fangmethoden dazu beitragen, das Ökosystem zu bewahren. Dazu kann der einzelne Verbraucher sogar beitragen.