Mit der Wahl zum Tier des Jahres will die Deutsche Wildtier-Stiftung Wissenswertes über das Reh verbreiten, ein Wildtier, das fast jeder zu kennen glaubt. Im Winter zupfen Rehe auf der Suche nach Futter die letzten grünen Blätter von den Büschen oder scharren im Erdboden nach verbliebenen Früchten. Acht bis zwölfmal am Tag muss ein Reh fressen, um satt zu werden. Nicht Gräser, sondern Kräuter, Blüten, Knospen und Triebe stehen auf der Speiseplan. In der kalten Jahreszeit brauchen Rehe weniger Nahrung. Ihr Körper läuft quasi auf Sparflamme.
Rehe auf der Wiese in Gefahr
Lebensraum des Rehs sind Wälder und Feldflur. Im Wald wird das Reh gejagt, da es dort oft Schaden anrichtet, weil es vorzugsweise an den jungen Bäumen knabbert. Im offenen Land droht dem Reh vor allem auf den Wiesen Gefahr, wenn dort die Kitze von ihren Müttern versteckt werden und Landwirte dann das Gras mähen. Dabei werden Kitze oft getötet oder verstümmelt.
"Wiesen dürfen nicht länger zur Todesfalle für die Rehkitze werden." Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier-Stiftung
Die Deutsche Wildtier-Stiftung fordert daher, Landwirte besser zu honorieren, wenn sie statt im Mai erst Anfang Juli ihre Wiesen mähen. Dies würde nicht nur Rehkitze retten, sondern auch die Gelege und Küken von am Boden brütenden, oft stark bedrohten Vogelarten.