Mark Oude Elberink hat im Sommer gerade sein Abitur in Erlangen erfolgreich abgelegt und im selben Jahr noch einen weiteren Titel geholt. Der macht ihn mindestens genauso stolz. Der 18-Jährige hat bei "Jugend forscht" im bundesweiten Wettbewerb den dritten Platz belegt. Seine Erfindung: Ein kleines Gerät, besser gesagt ein Display, das den Blutzuckerwert anzeigt. Es brachte ihm die Auszeichnung in der Kategorie "Arbeitswelt" ein. Die 1.500 Euro Preisgeld will Mark dazu verwenden, seinen "DiaPlay" noch weiter zu verbessern. Er ist selbst begeisterter Nutzer seiner Erfindung: "Dank meines Displays muss ich nicht dauernd die Pumpe aus der Tasche ziehen."
Blutzuckerwert überall im Blick
Als Diabetiker muss Mark permanent darauf achten, dass sein Blutzuckerwert nicht zu hoch oder zu niedrig ist. Den aktuellen Wert liest er direkt von der Insulinpumpe ab. Die trägt er meist in seiner Hosentasche. Oder er wirft einen Blick auf ein zusätzliches Handy, das die Werte aus einer Cloud abruft. Das ist kein größeres Problem, dem 18-Jährigen aber zu umständlich. "Bei der Pumpe muss ich zweimal draufdrücken, um den Wert abzulesen", erklärt Mark. "Insbesondere nachts ist das nervig."
Im Kinderzimmer getüftelt
Mark Oude Elberink ist schon seit seiner Kindheit technisch interessiert und vor allem talentiert. In etwa sechsmonatiger Entwicklungszeit hat er an seiner eigenen, individuellen Problemlösung gearbeitet, die bald auch anderen Diabetikern nützlich sein könnte. Mark hat eine Anzeige gebaut, ein kleines Display, das permanent den aktuellen Blutzuckerwert anzeigt. Per Wlan ist die Blutzuckerwert-Anzeige immer mit Betroffenen verbunden, überliefert Daten quasi in Echtzeit.
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Praktisch: Diabetiker-Display an der Dusche
Mark hat das Gerät zunächst eigentlich nur als praktikable Verbesserung für den Hausgebrauch gedacht. Insgesamt sechs der Displays sind in der Wohnung der Familie aufgestellt: im Wohnzimmer, im Schlafzimmer, in der Küche und sogar im Bad neben der Dusche. Ziel ist es, den Blutzuckerwert immer im Blick zu haben, ohne auf andere Zweitgeräte zurückgreifen zu müssen – sinnvoll sicherlich vor allem auch für Eltern, die kleinere Kinder mit Diabetes haben. Marks Mutter Nancy Oude Elberink ist begeistert: "Er hat es für uns erfunden, man sieht den Wert dauernd. Ein Gefühl von Sicherheit."
Blutzucker-Manager: Patent ist angemeldet
Marks Oude Elberinks Erfindung ist so gut wie serienreif. Rund 20 Euro dürfte sie kosten, so die Einschätzung des angehenden Informatikstudenten. Der finanzielle Aufwand für mehrere Geräte sei also überschaubar. Jetzt will er zunächst mal weitere Prototypen bauen und das Gerät zertifizieren lassen. Ein Patent ist bereits erfolgreich angemeldet. Erste Firmen haben schon Interesse bekundet.
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