Vollmond im November 2016: Wenn es in einem Monat zum zweiten Mal einen Vollmond gibt, wird er oft als Blue Moon bezeichnet.
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Der Vollmond geht hinter der Ruine Botenlauben in Bad Kissingen auf.

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Blue Moon: Zweiter Vollmond im Oktober

Am 31. Oktober 2020 erhellt der Vollmond die lange Herbstnacht - zum zweiten Mal in diesem Monat. Ein Blue Moon also, auch wenn der Mond in der Nacht natürlich gar nicht blau ist. Woher kommt der Begriff und was bedeutet er?

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Am Samstag, den 31. Oktober, gibt es einen Blue Moon. Ansehen können Sie das dem Vollmond nicht, wenn er um 17.15 Uhr abends aufgeht (je nach Standort auch ein paar Minuten früher oder später): Ein "Blue Moon" ist schlicht der zweite Vollmond in einem Monat. Denn am 1. Oktober war schon einmal Vollmond in diesem Monat.

Ein Blue Moon ist selten, aber nicht ungewöhnlich

Etwa alle zweieinhalb Jahre gibt es einen Blue Moon, also zwei Vollmonde in einem Monat. Immer dann, wenn der erste Vollmond gleich zu Monatsbeginn war - außer im Februar.

Von Vollmond zu Vollmond vergehen 29,53 Tage - das ist die Zeit, die der Mond für eine Runde um die Erde braucht, wenn man als Bezugspunkt die Sonne nimmt. Nach 29,53 Tagen steht der Mond wieder in gleicher Stellung im System Sonne-Erde-Mond und wird wieder gleich von der Sonne angestrahlt. In jeden Monat mit 30 oder 31 Tagen "passen" also theoretisch zwei Vollmonde. Nur im Februar kann es umgekehrt vorkommen, dass einen Monat lang gar kein Vollmond zu sehen ist. Dafür gibt's dann aber meist sowohl im Januar als auch im März jeweils einen Blue Moon.

Warum der zweite Vollmond "Blue Moon" heißt

Ursprünglich stammt der Ausdruck gar nicht aus der Astronomie, sondern bezeichnete einfach etwas sehr seltenes: "Once in a blue moon." Populär wurde der Ausdruck nicht zuletzt durch einen Jazz-Song der 30er-Jahre, der in den folgenden Jahrzehnten vielfach interpretiert wurde, unter anderem von Louis Armstrong und Elvis Presley. Besungen wird darin ein so seltenes Ereignis wie die wahre Liebe.

Zum eigentlichen Mond zurück fand der "Blue Moon" im 19. Jahrhundert und bezeichnete in einem Vierteljahr mit vier statt drei Vollmonden den dritten Vollmond. Interessant war der vor allem für die Landwirtschaft, die Saat- und Erntezeiten häufig nach den Vollmonden einer Jahreszeit errechnete.

Eigentlich war es eine Fehlinterpretation dieses Gebrauchs, der den Namen "Blue Moon" irgendwann dem zweiten Vollmond in einem Monat gab - aber diese Bezeichnung hat sich heute durchgesetzt.

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Vollmond am Horizont

Vollmond am 31. Oktober 2020

Auch wenn er also weder besonders blau noch traurig ist, wird es ein schöner Vollmond am Samstagabend, wo ihn nicht die Wolken verstecken.

Er ist an dem Tag relativ weit von der Erde entfernt und daher eher kleiner als ein Durchschnittsvollmond. Trotzdem strahlt er natürlich so hell, dass ringsum kein Stern mehr zu sehen ist. Bis auf ein besonders helles Licht, gut zwei Handbreit rechts über dem Mond: Da prangt unser Nachbarplanet Mars, der gerade in Opposition war und daher besonders hell, groß und rötlich scheint.

Mondtäuschung am Horizont

Wenn der Vollmond auf- oder untergeht und man ihn dabei aus der richtigen Perspektive sieht - am besten mit einem Blick über weites Gelände mit Vergleichsgegenständen wie Häusern, Bergen, einer zum Horizont verlaufenden Straße - dann sieht die Mondscheibe riesig aus. Eine optische Täuschung, die im Gehirn entsteht, weil man einfach nicht weiß, wie weit dieses "Riesending" weg ist.

Screenshot der Animation, die erklärt, was bei der Mondtäuschung im Gehirn passiert, so dass der Mond riesig aussieht.
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Am Horizont wirkt der Mond manchmal riesig. Eine optische Täuschung: die Mondtäuschung.

Ach ja: Wenn Sie schöne Fotos vom Mond machen, dann schicken Sie uns Ihre Bilder! Die schönsten zeigen wir gerne in einer Bildergalerie!

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