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Alexander Gerst

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Astro-Alex auf der ISS - Alexander Gerst fliegt wieder ins All

Es ist der zweite Einsatz des deutschen Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS, und diesmal wird er Chef der Besatzung: Morgen starten Gerst und zwei Kollegen vom Weltraumbahnhof in Bajkonur. Von Vera Cornette

Vier Jahre ist es her, dass Alexander Gerst das erste Mal zur ISS flog. Morgen geht es für ihn wieder ins All, zusammen mit der US-Amerikanerin Serena Auñón-Chancellor und dem russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew.

Mission Horizons erweitern

Für 188 Tage werden Gerst und seine Crew in der Schwerelosigkeit leben und forschen. Ihre Mission trägt den Titel "Horizons". "Horizonte stehen für mich für das Unbekannte. Wenn ich einen Horizont sehe, frage ich mich als erstes: Was liegt dahinter? Deshalb betreiben wir Wissenschaft auf der ISS. Wir wollen unseren Horizont erweitern", sagte Gerst über den Titel.

Alexander Gerst als Deutscher auch Kommandant auf der ISS

Während der zweiten Hälfte seines Aufenthalts wird er das Kommando an Bord der Internationalen Raumstation übernehmen. Damit wird Gerst der erste deutsche und der zweite europäische Kommandant der ISS sein. Gerst wird aber auch in den ersten drei Monaten seiner Mission auf der ISS genug zu tun haben.

Bildungsprogramm für Jugendliche geplant

Deutsche Universitäten, Forschungseinrichtungen und Firmen sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR steuern rund 40 Experimente zur Mission Horizons bei.

Die Versuche sollen Fragen aus Biologie und Medizin beantworten. Weitere Wissenschaftsgebiete sind (Astro-)Physik, Materialwissenschaft und Technologie. Darüber hinaus soll es auch ein Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche geben.

Alexander Gerst gehört seit 2009 dem Europäischen Astronautenkorps an. Mehrmals hatte er sich als Ersatzmann bereitgehalten, falls ein Astronaut ausgefallen wäre. Doch erst 2014 war Gerst an der Reihe.

Gerst war der elfte Deutsche im All

Bei seinem ersten Raumflug reiste er als elfter Deutscher ins All und war der dritte deutsche Raumfahrer auf der ISS, nach Thomas Reiter (2006) und Hans Schlegel (2008). Dafür musste Alexander Gerst fast fünf Jahre lang trainieren.

Zwei Jahre lang gemeinsames Training für den ersten Flug zur ISS

Einen großen Teil des Trainings absolvierte Alexander Gerst zusammen mit den späteren Crew-Kollegen seines ersten ISS-Aufenthalts, dem russischen Kosmonauten Maxim Surajew und dem US-Astronauten Gregory Reid Wiseman. "Wir sind Freunde", erzählte Gerst.

Zwei Jahre lang trainierte er mit den beiden gemeinsam, verbrachte mit ihnen Tage bei minus 30 Grad in einem russischen Wald, ohne Schlafsack und Zelt. "Danach kennt man die Macken der anderen und weiß auch, wie man selbst reagiert."

Gersts Sojus-Rakete startet am Mittwoch um 13.12 Uhr (MESZ) - BR24 überträgt den Start live.