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2019 wird ein Zeckensommer: Bayern fast komplett Risikogebiet

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2019 wird ein Zeckensommer: Bayern fast komplett Risikogebiet

Heuer wird es so viele Zecken geben, wie seit Jahren nicht mehr, meinen Experten. Zudem ist Bayern fast überall Risikogebiet für FSME. Auch neue Zeckenarten wie die Hyalomma oder die Auwaldzecke finden sich vermehrt in Deutschland.

Über dieses Thema berichtet: nano am .

Die Zecken sind wieder aktiv, denn kaum ist es mehrere Tage mehr als sieben Grad warm, verlassen sie ihre Winterstarre und machen sich auf die Suche nach einem Blutopfer. Hochsaison haben die kleinen Blutsauger gewöhnlich von April bis Ende Oktober. In milden Wintern sind sie allerdings schon früher durstig.

Zecken fast ganzjährig eine Gefahr

Zecken sind immer früher und immer länger aktiv. Das zeigen Untersuchungen, die belegen, dass in den letzten 20 Jahren Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) beim Menschen rund vier Wochen früher und bis vier Wochen später im Jahr gemeldet werden. Das ist ein insgesamt zwei Monate längerer Aktivitätszeitraum als zuvor, so Dr. Gerhard Dobler vom Nationalen Konsiliarlabor für FSME München.

Laut Experten gab es im Jahr 2018 in Deutschland so viele Parasiten wie seit zehn Jahren nicht mehr. Damit gab es auch deutlich mehr Fälle von FSME. 583 gemeldete Erkrankungen im Jahr 2018 bilden den Höchststand seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001.

Zeckenreicher Sommer 2019 erwartet

Auch für den kommenden Sommer erwarten die Experten ein höheres Infektionsrisiko, denn es gäbe so viele Zecken, wie lange nicht, warnt Gerhard Dobler. Einer der Gründe für das vermehrte Zeckenaufkommen läge in den höheren Temperaturen der letzten Jahre, insbesondere an den milden Wintern, so Zeckenexperte Prof. Dr. Jochen Süss.

Fünf neue Risikogebiete in Deutschland benannt

Das Robert-Koch-Institut hat im Februar die Anzahl der sogenannten FSME-Risikogebiete um fünf neue Landkreise erweitert. In Deutschland gibt es damit nun 161 betroffene Landkreise, die primär in großen Teilen Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teilen Südhessens, Sachsens und Thüringens liegen. Mit dem Emsland in Niedersachsen ist erstmals auch ein Landkreis in Norddeutschland betroffen. In Bayern sind damit nur noch fünf Land- und Stadtkreise kein Risikogebiet: SK Augsburg, LK Dillingen a.d. Donau, LK Fürstenfeldbruck, SK München und SK Schweinfurt.