Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand, auf dem Kurse zu sehen sind (Symbolbild).
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Zinsen aufs Ersparte: Was müssen Anleger beachten?

Zinsen aufs Ersparte: Was müssen Anleger beachten?

Die Sparzinsen sind zurück. Die Banken haben eine Weile gebraucht, um die Zinswende an ihre Kunden weiterzugeben. Doch mittlerweile sind für klassische Anlageformen wie Tages- oder Festgeld wieder Zinsen zwischen drei und vier Prozent möglich.

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Die gute Nachricht: Zinsen und eine rückläufige Inflationsrate haben sich einander angeglichen. Die Vermögenverluste für die Sparer sind rein rechnerisch nicht mehr so dramatisch wie vor einem Jahr, als die Teuerung noch rund zehn Prozent erreichte.

Zinsen und Inflationsrate nähern sich an

Im Tagesgeldbereich bieten europäische Banken bis zu 3,8 Prozent. Deutsche Häuser, etwa eine niederbayerische Genossenschaftsbank locken mit bis zu 3,6 Prozent. Die Inflationsrate betrug in Deutschland im Oktober 3,8 Prozent – Tagesgeld und Inflationsrate liegen damit bei einigen Instituten schon annähernd gleichauf. Das bedeutet: Wer sein Geld auf einem solchen Konto parkt, verliert im besten Fall nichts mehr von dessen Kaufkraft.

Festgeldzinsen über vier Prozent

Beim Festgeld versprechen vor allem ausländische Banken oder Direktbanken für eine einjährige Anlage Zinsen von bis zu 4,5 Prozent. Längere Laufzeiten werden selten höher verzinst. Das heißt: Von einem mehrjährigen Investment haben die Sparer meist keinen Zinsvorteil. Ganz im Gegenteil: Sie können nicht mehr flexibel reagieren, sollten die Zinsen weiter steigen.

Mittlerweile bieten einige Banken auch wieder Anlagen mit sogenannten "Zinstreppen" an. In einem Fall werden im letzten Jahr einer sechsjährigen Laufzeit Zinsen von deutlich über sechs Prozent geboten. Klingt verlockend, doch wenn in den ersten Ansparjahren Zinsen von einem halben Prozent und weniger geboten werden, halbiert sich die Rendite über die Gesamtlaufzeit sehr schnell. Hier heißt es: genau nachrechnen.

Clevere Sparer bauen eigene "Zinstreppe"

Statt auf ein vorgefertigtes Bankprodukt zu setzen, können gewiefte Anleger ihre eigene "Zinstreppe" bauen. Sie parken Geld, über das sie schnell verfügen wollen, bei einem guten Tagesgeldanbieter. Bei Festgeldern picken sie sich die besten Angebote mit Laufzeiten von sechs Monaten bis maximal zwei Jahren heraus und verteilen die Anlagesumme.

Bestandskunden gehen oft leer aus

Zur Wahrheit der aktuellen Zinswende gehört auch, dass sich die attraktivsten Zinsangebote oft nur an Neukunden richten. Sie sollen damit zu einem Wechsel der Bank oder auch zur Eröffnung eines Wertpapierdepots gelockt werden. Bestandskunden werden mit Zinssätzen von wenigen Zehntelprozenten abgespeist.

Bevor man sich für einen Kontowechsel entscheidet, sollte man prüfen, ob das Gesamtpaket auch wirklich vorteilhaft ist. Manchmal fressen Konto- oder Depotgebühren den vordergründig attraktiven Sparzins zumindest teilweise wieder auf.

Sparkassen und Genossenschaftsbanken besonders knausrig

Bemerkenswert: Nach Berechnungen des Online-Vergleichsportals "Verivox" bietet trotz der angehobenen Leitzinsen ein Drittel der deutschen Geldinstitute entweder keine Zinsen auf Tagesgeld an oder nur mickrige Zinsen von bis zu 0,25 Prozent. Als besonders knausrig gelten die Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

Sicherheit im Blick haben

Großen Wert sollten die Sparer auf die Sicherheit ihrer Geldanlage legen. Die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung von 100.000 Euro ist Pflicht. Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen der einzelnen Bankenbranchen erhöhen den Sparerschutz. Bei allen seriösen Vergleichsportalen wird angegeben, welchen Schutz die Anlagen haben. Wichtig ist das vor allem bei ausländischen Angeboten – besonders dann, wenn sie nicht EU-Recht unterliegen.

Vorsicht vor Betrügern!

Das Comeback der Sparzinsen lockt auch Betrüger an, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Anlegermagazin "Finanztest". Ausländische Plattformen bieten immer wieder angeblich "deutsche" Sparanlagen an, von denen die betroffenen einheimischen Banken selbst nichts wissen.

Die Berliner Verbraucherschützer führen deshalb eine regelmäßig aktualisierte "Warnliste Geldanlage", in der sie unter anderem dubiose Internetportale für Fest- und Tagesgeld auflisten. Ein Blick in diese Liste lohnt sich.

Dieser Artikel ist erstmals am 07. November 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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