Die Verantwortlichen müssen heute vor dem Wissenschafts- und Kunstausschuss im Bayerischen Landtag Rede und Antwort stehen. Denn laut der SPD-Abgeordneten Isabell Zacharias leiste das Zentrum viel zu wenig und sei eine "teure Irrelevanz".
Laut Zacharias seien die fünf Millionen Euro nicht gerechtfertigt, mit denen das Ministerium das Projekt für fünf Jahre finanziert. Die SPD-Abgeordnete bezeichnet die Zahl der Veranstaltungen und der Beratungsgespräche als "schlechten Witz". Das Zentrum kläre die zukünftigen Unternehmer in Sachen Altersvorsorge und Vernetzung zu wenig auf, so Zacharias.
Workshops und Einzelbetreuungen
Das Zentrum für Kunst- und Kreativwirtschaft wurde vom bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen und soll Unternehmer in ganz Bayern unterstützen. Fünf Branchenexperten beraten kreative Köpfe aus den Bereichen Architektur, darstellende Kunst, Musik, Design und vielem mehr. Dazu bieten die Berater an 20 Standorten Workshops und intensive Einzelbetreuungen für Start-Up-Unternehmer an.
Der Leiter des Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft, Dirk Kiefer, ist dagegen davon überzeugt, dass er und sein Team gute Arbeit leisten. "Wir haben über 800 Unternehmen betreut in drei Jahren, haben über 100 Veranstaltungen durchgeführt und das in 38 Landkreisen in ganz Bayern", so Kiefer.
"Ich möchte das Beratungsunternehmen sehen, das mit fünf Personen in der Intensität wie wir die Unternehmen betreuen, diese Zahlen erreicht." Dirk Kiefer, Leiter des Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft in Nürnberg
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hatte das Zentrum vor drei Jahren selbst eröffnet. Sie sieht in der Kreativwirtschaft großes Potential. Aigner hofft, dass durch eine erstarkte Kultur- und Kreativwirtschaft auch andere Wirtschaftszweige profitieren, und bezeichnete die Branche deshalb als "Katalysator".