Selbstsicher hat sich der neue Vorstandschef Herbert Diess in Wolfsburg bei seinem ersten Auftritt in seiner neuen Position vorgestellt. Der neue mächtige Mann in Wolfsburg, der nicht nur den Konzern sondern auch die Kernmarke VW führen wird, erklärte Journalisten den geplanten Umbau. So soll es künftig die Gruppen: "Volumen", "Premium" und "Super-Premium" geben. In der Gruppe "Volumen" sind VW, Skoda und Seat. Zur "Premium" gehört Audi und in der Gruppe "Super-Premium" sind Porsche, Bentley und Bugatti. Daneben soll die Nutzfahrzeugsparte Truck & Bus an die Börse gebracht werden. Das Ziel ist, schlanker und schneller zu werden. Er rechnet außerdem mit positiven Synergieeffekten:
"Ein schlanker Konzern soll starke Marken führen." VW-Vorstandschef Herbert Diess
Seinen Worten nach gibt es deshalb keinen Grund an dem eingeschlagenen Kurs zu zweifeln. Diess sieht VW hier auf einem guten Weg, machte aber auch klar:
"Wir müssen in einem ausgesprochen anspruchsvollen Umfeld das Tempo erhöhen." VW-Vorstandschef Herbert Diess
Unterstützung vom Betriebsrat
Der Vorsitzende des Betriebsrats Bernd Osterloh hat den Konzernumbau begrüßt.
"Der Aufsichtsrat hat eine wegweisende Neugestaltung für die Führungsstruktur beschlossen. Ich begrüße ausdrücklich, dass künftig der Konzern und die Marke Volkswagen in Personalunion geführt würden." VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh
In einem Brief an die Mitarbeiter sicherte Osterloh dem Vorstand die volle Unterstützung der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat zu. Die Auseinandersetzungen mit Diess vor rund einem Jahr sind seinen Worten nach längst ausgeräumt. Bei dem Streit ging es um die Umsetzung des sogenannten Zukunftspaktes.
Dank an früheren Vorstandschef Müller
Der neue Vorstandschef Herbert Diess dankte seinen Vorgänger Matthias Müller für seine Arbeit. Auch der Aufsichtsratschef Hans-Dieter Pötsch war voll des Lobes für den überraschend ausgewechselten Müller.
"Müller hat herausragendes für das Unternehmen geleistet. Er hat den notwendigen Kulturwandel in die Wege geleitet." VW-Aufsichtsratschef Hans-Dieter Pötsch
Seiner Meinung nach geht VW gestärkt aus der Dieselkrise hervor, die "weitgehend" abgeschlossen sein. Allerdings laufen nach wie vor staatsanwaltlichen Ermittlungen, auch gegen den neuen Vorstandschef Diess. Dazu wollte Pötsch allerdings nichts sagen. Man äußere sich nicht zu laufenden Verfahren, so der frühere Aufsichtschef.