Einkaufen im Advent: Ein Weihnachtsbaum in einem Laden, im Hintergrund eine Rolltreppe
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Einkaufen im Advent: Der Handelsverband ist mit dem Umsatz zufrieden

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Handel "Lichtjahre" vom Weihnachtsumsatz von vor Corona entfernt

Der bayerische Einzelhandel ist bisher zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft - doch von den Zeiten vor der Pandemie sei man laut Handelsverband noch weit entfernt. Viele Kunden müssten sparen, andere wollten sich gerade wegen der Krisen etwas gönnen.

Der bayerische Einzelhandel ist nach dem 3. Adventssamstag zufrieden mit den Umsätzen. Zwar seien die Geschäfte nicht ganz so gut gelaufen wie eine Woche zuvor, sagte der Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, jedoch lägen die Einzelhändler voll im Soll, um die Prognose von 14,5 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft zu erreichen. Allerdings sei dies nur nominal hoch: Real sei dies aber durch die hohe Inflation ein Minus von vier Prozent. 

Winterwetter positiv für Weihnachtsumsatz

Damit werden die Händler dennoch deutlich über dem Vorjahr liegen, als noch Corona-Beschränkungen das vorweihnachtliche Einkaufsvergnügen trübten. Allerdings lägen die Umsätze noch "Lichtjahre entfernt" vom Geschäft im Vor-Corona-Advent 2019, sagte Ohlmann im Interview mit Bayern 2.

Die Gründe hierfür seien unterschiedlich, meinte Ohlmann. Es gebe Menschen, die durch die vielen Krisen verunsichert seien, sowie viele Menschen, die sparen müssten. Andererseits gebe es glücklicherweise auch Kunden, "die die Nase voll haben von schlechten Nachrichten" und die sagen: "Dieses Jahr gönne ich mir mal was."

"Der Schnee und das kalte Wetter sind gut", sagte Ohlmann. Das entfache bei vielen Menschen Lust auf Weihnachts-Shopping. Positiv für die Händler sei es, dass nach dem 4. Advent noch einmal eine volle Woche bis zum Heiligen Abend vergeht. "Das Christkind dreht noch einmal eine Ehrenrunde", sagte Ohlmann. Kurzentschlossene hätten noch mehr Zeit für ihre Einkäufe, der vorweihnachtliche Run auf die Geschäfte werde sich auch etwas entzerren.

GfK prognostizierte schwächeres Weihnachtsgeschäft

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) rechnete vor Beginn der Adventszeit aufgrund der hohen Energiepreise und der damit verbundenen Verunsicherung noch mit einem schwächeren Weihnachtsgeschäft. Rund ein Drittel der Deutschen wolle bei Weihnachtsgeschenken sparen, hieß es.

Durchschnittlich wollen Konsumenten pro Person 299 Euro für Geschenke ausgeben, acht Prozent weniger als vergangenes Jahr (325 Euro pro Person), so die GfK. Die jüngsten Entlastungspakete der Bundesregierung "könnten dem Weihnachtsgeschäft vielleicht noch einen kleinen Impuls geben", prognostizierte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl aber bereits Ende November bei BR24.

Trend zu Gutscheinen hält an

Bisher habe sich kein echter Renner bei der Auswahl der Weihnachtsgeschenke herauskristallisiert. Unterhaltungselektronik und Spielwaren gingen wie immer gut. Die zuletzt kalten Temperaturen und die Schneefälle hätten vor allem dem Textileinzelhandel und den Sportgeschäften Kunden gebracht - warme Kleidung und Sportausrüstungen wie Skier seien gefragt. Ungetrübt sei auch der Trend zu Gutscheinen, sagte Ohlmann.

Zunehmend in Mode kommen auch Geschenke aus zweiter Hand - vor allem wegen der derzeitigen angespannten Wirtschaftslage und dem allgemeinen Trend zu Nachhaltigkeit. Das ergab jüngst eine Umfrage für den Handelsverband Deutschland (HDE). Demnach sind inzwischen etwa 40 Prozent der Befragten offen dafür, gebrauchte Gegenstände zu kaufen und zu verschenken.

Mit Informationen der dpa

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