Im Visier haben die Spione besonders häufig Kunden- und interne Unternehmensdaten. Sie kopieren diese auf einen USB-Stick, versenden Informationen per E-Mail, kopieren Aktenordner oder machen Fotos mit dem Handy.
Angriffe in allen Branchen
Die Angriffe auf mittelständische Unternehmen ziehen sich quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht und Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung. Jeder zweite Mittelständler wurde bereits ausgespäht - oder vermutet das zumindest. Das geht aus der Befragung von 583 Unternehmen hervor.
Hohe Dunkelziffer bei Spionage
Die Wissenschaftler gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Viele Attacken würden gar nicht bemerkt und nur rund jedes fünfte betroffene Unternehmen erstatte Anzeige.
Viele kleine Unternehmen schützen sich nicht ausreichend
Fast jedes fünfte Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigen hat der Studie zufolge keine Strategie gegen Schnüffler vor Ort oder gegen Cyberspionage. Und Firmen, die es schon einmal erwischt hat oder die Bespitzelung vermuten, zeigten „keinerlei Lerneffekte bei der systematischen Beobachtung von Verdachtsmerkmalen“.
„Die Ergebnisse unserer Befragungen zeigen, dass sich kein Unternehmen sicher fühlen kann." Esther Bollhöfer, Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung
Auch eigene Mitarbeiter spionieren
Die Bedrohung durch Spionage besteht gleichermaßen von innen wie von außen. In vielen Fällen stamme der Täter sogar aus dem unternehmerischen Umfeld. Das können Beschäftigte, Wettbewerber oder gar Kunden sein. Diese Täter sind besonders gefährlich, da sie die Lage des Unternehmens und den Wert der einzelnen zu erlangenden Informationen besonders gut einschätzen können.
Firmen könnten sich leicht schützen
Dabei ließe sich aus Sicht der Experten schon mit einfachen Maßnahmen gegensteuern. Zum Beispiel indem man Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüft oder E-Mails verschlüsselt.