Gute Nachrichten für rund eine Million Autobesitzer in Bayern. Für sie könnten nach aktuellen Berechnungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft die Beiträge bei der Haftpflichtversicherung sinken.
Wer vorsichtig fährt, spart Geld. Kracht es häufiger, steigen die Beiträge der Autoversicherung. Die hängen aber auch davon ab, wo man wohnt. Für 14 Zulassungsbezirke in Bayern hat der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft, GDV, niedrigere Regionalklassen ausgerechnet. Darunter im Landkreis Regensburg, in Dachau, Garmisch-Partenkirchen, Oberallgäu und Traunstein. Hier sind weniger Schäden durch Verkehrsunfälle entstanden.
Berechnungen sind freiwillige Orientierungshilfe
Das bedeutet, dass die Versicherungsbeiträge hier sinken könnten. Denn: Je niedriger die Regionalklasse ist, desto günstiger könnte der Versicherungsbeitrag werden.
"Allerdings dienen die Berechnungen des GDV als freiwillige Orientierungshilfe für die rund 90 deutschen Kfz-Versicherer. Sie können, müssen sich aber nicht daran halten." Kathrin Jarosch, GDV-Sprecherin
Höhere Einstufungen ergeben sich laut GDV für rund 500.000 Autofahrer in elf bayerischen Zulassungsbezirken, darunter Kitzingen, Passau, Hof und Erding. Am besten bei der Schadenbilanz schnitt Kronach ab, am schlechtesten Ingolstadt.
Bei Kaskoversicherungen ändert sich wenig
Anders als bei der Haftpflichtversicherung dürfte sich bei den Kaskoversicherungen in Bayern wenig ändern. "Hier bleibt für 80 Prozent der rund 5,9 Millionen Versicherten im Freistaat alles beim Alten", so Jarosch. Neun Prozent der Autofahrer würden demnach in eine höhere, elf Prozent in eine niedrigere Klasse rutschen. In der Kaskoversicherung fließen Versicherungsleistungen nach selbstverschuldeten Unfällen und für alle anderen Kasko-Schadenfälle in die Berechnung ein. Dabei spielen auch Diebstahl, Glasschaden, Fahrzeugbrand, Wildunfälle oder Schäden nach Naturereignissen eine Rolle.
Hohe Regionalklassen besonders in Bayern
Im bundesweiten Vergleich schneidet Bayern allerdings nicht so gut ab. Hohe Regionalklassen gelten insbesondere in Großstädten sowie in Teilen Bayerns, so der GDV. Die schlechteste Schadenbilanz hat Berlin. Hier sind die Schäden rund ein Drittel höher als im Bundesdurchschnitt. Am geringsten fielen die Schäden, die der Kfz-Haftpflichtversicherung gemeldet wurden, in der Uckermark in Brandenburg aus.
Entscheidend ist, wo der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft wertet einmal im Jahr die Schadenbilanzen für rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland aus. Entscheidend ist dabei nicht, wo ein Schaden entstanden ist, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat. Die Regionalstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft kann für bestehende Verträge angewendet werden, wenn das Versicherungsjahr endet. In der Regel ist das der 1. Januar.