Das geplante 49-Euro-Ticket soll Menschen von der Straße auf die Schiene bringen und die von der hohen Inflation stark gebeutelten Verbraucher finanziell entlasten. Das bundesweit nutzbare Angebot im Nahverkehr soll im neuen Jahr zum Einführungs-Preis von 49 Euro pro Monat zu haben sein und an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer anknüpfen.
Verbraucherschützer: 49-Euro-Ticket auch am Automaten
Der Starttermin ist offen, die Länder peilen den 1. April an. Vorgesehen ist ein digital buchbares, monatlich kündbares Jahresabo. Doch genau das wird von Verbraucherschützern kritisiert. Sie plädieren für eine flexiblere Lösung und einen breiteren Zugang zum 49-Euro-Ticket. Es sollte auf allen Vertriebswegen gekauft werden können, ohne dass man sich für ein Jahr an ein Abo binden müsse, mahnt die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop.
Minister: Wichtiger Digitalisierungsschritt
Auch andere Verbände fordern, das neue Ticket ebenfalls an Automaten und Verkaufsschaltern anzubieten. Verkehrsminister Wissing sieht es aber ausdrücklich auch als einen wichtigen Schritt hin zur Digitalisierung. So liefere ein digitales Ticket wichtige Nutzer-Daten, die wichtig seien für eine präzise Planung des Angebots. Man müsse aber kein Smartphone haben, so Wissing, es könne auch eine einfache Chipkarte sein.
Forderung: Einfaches Kündigen ermöglichen
Auch wenn das 49-Euro-Ticket monatlich kündbar sei, könnte es eine psychologische Hürde für viele Verbraucher sein, ein Abo abzuschließen, kritisiert die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop. Wenn es aber doch ein Jahres-Abo werde, brauche es einen dicken, großen Kündigungsbutton, der auch sichtbar ist. Der sei gesetzlich vorgeschrieben und darauf würde man genau schauen, betont Verbraucherschützerin Pop.
Verbraucherschützer: Auch Sozialticket für 19 Euro anbieten
Diskutiert wird auch über den Preis. Mit 49 Euro wird das Ticket zwar für Millionen Pendlerinnen und Pendler billiger als jetzige Monatskarten und Jahres-Abos. Doch es sei klar, so Verbraucherschützerin Pop, dass es sich bei den 49 Euro um einen Einführungspreis handeln soll, das heißt spätere Erhöhungen möglich seien. Es müsse aber auch ein bezahlbares Angebot für diejenigen geben, die kein hohes Einkommen haben, sagte Pop. Sie fordert daher die bundesweite Einführung eines Sozialtickets für 19 Euro.
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