Selbst bei Voraussagen über Einnahmen und Verluste hat die US-Tochter der Deutschen Bank offenbar Probleme. Es gebe außerdem gravierende Mängel bei der Datenverarbeitung und bei internen Kontrollen, heißt es im Bericht der Notenbank Fed. Die Deutschen Bank hat in den USA damit auch die jüngste Belastungsprobe insgesamt nicht bestanden – als einziges Institut im Test.
Mängel beim Risikomanagement
Als unproblematisch gilt die Menge an Eigenkapital. In dem Punkt hat das Institut die Vorgaben der Fed erfüllt. Selbst bei einer sehr negativen Entwicklung der Wirtschaft fällt die sogenannte Eigenkapitalquote offenbar nicht unter 12,2 Prozent. Verlangt ist eine Quote von 4,5 Prozent. Das war das Ergebnis im ersten Teil des Berichts. Aber im zweiten Teil, stellt die FED mit ihren Zweifeln in Frage, ob die Deutsche Bank überhaupt solche Aussagen machen kann. Weil es ungelöste Probleme beim Risikomanagement gebe, bei Kontrollen und damit bei Vorhersagen zum Geschäftsverlauf.
Schlechter Ruf in den USA
In einer Erklärung der Deutschen Bank heißt es, die US-Tochter habe umfangreich investiert, um Kapitalplanung und Kontrollen zu verbessern. Darauf will man aufbauen und mit Behörden zusammenarbeiten. Anders bekommen die Deutschen den Ruf einer "Problembank“ in den USA auch nicht in den Griff. Zwar will die Deutsche Bank einen Teil ihres US-Geschäfts in den kommenden Monaten aufgeben. Aber die Bilanzsumme liegt voraussichtlich weiter über 100 Milliarden US-Dollar und das Unternehmen ist in der Finanzwelt stark vernetzt. Deshalb muss die US-Tochter der Frankfurter wohl auch beim nächsten Stresstest wieder antreten.
Harte Belastungsprobe beim Stresstest
Die Fed hatte im Test einen Fall simuliert, bei dem die Arbeitslosigkeit in den USA auf zehn Prozent ansteigt, die Zinskurve steil nach oben zeigt und die 35 getesteten Banken zusammengenommen 538 Milliarden US-Dollar Verlust ausweisen müssen. Ziel war es, das Banken in diesem Szenario immer noch Geld an Unternehmen und Privathaushalte verleihen können.