Der Junge Iago legt eine Kugel auf eine Kugelbahn.
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Auf der 72. Spielwarenmesse ist auch das neuartige Murmelspiel Gecko Run von Franckh-Kosmos ausgestellt. Es ist für den Toy Award nominiert.

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Umweltschutz im Kinderzimmer: Immer mehr nachhaltiges Spielzeug

Wie können wir die Natur schützen? Auch Kinder beschäftigen sich mit dieser Frage. Die Spielzeughersteller haben sich darauf eingestellt: Nachhaltigkeit ist auf der Spielwarenmesse, die am 1. Februar in Nürnberg beginnt, eines der großen Themen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Mit großen Kulleraugen schaut der Pinguin in die Welt. Wenn er ins Kinderzimmer einzieht, ist sein blauer Frack von Umwelteinflüssen verschmutzt und muss erst einmal gereinigt werden. Anschließend können die Kinder ihren Freund aus der Arktis hegen und pflegen: ihn füttern, wenn er hungrig ist oder Mütze und Schal anziehen, wenn er friert. Der "Rescue Penguin" von Silverlit bedient den Trend Nachhaltigkeit im Spielzeug, ebenso wie die Wildnis-Erlebniswelt "Wiltopia" von Playmobil, "in der die Natur geschätzt und geschützt wird", wie der Spielzeughersteller aus Zirndorf schreibt. Und geht mit gutem Beispiel voran: Die Figuren und ihr Zubehör sind zu 80 Prozent aus Kunststoff-Abfällen hergestellt.

Spielzeug aus Alt-Kunststoff

Weil Nachhaltigkeit solch ein großes Thema in der Spielzeugwelt ist, widmet die 72. Spielwarenmesse, die am 1. Februar in Nürnberg beginnt, ihr eine eigene Schau. "Toys go Green" wirft ein Licht auf all die Spielzeuge, die entweder aus natürlichen Materialien hergestellt sind, aus Bio-Kunststoff, Recycling-Material oder die sich mit Natur und Naturschutz als Thema beschäftigen. "Mittlerweile ist Nachhaltigkeit fast Mainstream und in fast allen Produktgruppen der Spielware angekommen", sagte Florian Hess, Vorstandsmitglied bei der Spielwarenmesse eG. Nicht umsonst gibt es beim "Toys Award", dem Preis der Spielwarenmesse, mittlerweile die Produktkategorie "Sustainability". Sie wurde zur digitalen Spielwarenmesse 2022 eingeführt. Pinguin und Wildniswelt gehören zu den Nominierten.

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Lizenzen: Mit den Serienhelden spielen

Weitere Spielzeugtrends sind Figuren und Kultthemen aus der eigenen Kindheit, die von den Herstellern wieder aufgegriffen werden, wie etwa die Dinosaurier aus Jurassic World oder Asterix und Obelix: Lizenzspielzeuge spielen schon seit vielen Jahren eine große Rolle und nähmen an Bedeutung zu, erklärte Vorstandssprecher Christian Ulrich: Kinder spielten weltweit gerne mit den Helden ihrer Lieblingsserie. Erstmals bietet die Spielwarenmesse mit "License Talks" eine Veranstaltungsreihe, auf der Trends im Lizenzgeschäft vorgestellt und Neulinge an das Thema herangeführt werden.

Spielwarenmesse für alle

Es gibt eine ganze Reihe an Neuerungen auf der Spielwarenmesse 2023. So sind erstmals Spiele-Erfinder aus aller Welt eingeladen. Sie haben am Messe-Freitag die Möglichkeit, sich mit Spiele-Verlagen und Redakteuren auszutauschen. Der Nürnberger Ali Baba Spieleclub wird an diesem Tag einen Preis verleihen. Auch öffnet sich die Fachmesse zum ersten Mal dem Publikum. Sie können am Messe-Wochenende die Modelleisenbahn-Halle 7a besuchen. Erwachsene zahlen sechs Euro Eintritt, von 6-18 Jahre ist der Eintritt frei.

Weniger Aussteller als 2020

Auf der Pressekonferenz der Spielwarenmesse wird klar: Nach zwei Jahren Corona-Pause – die letzte fand 2020 noch kurz vor dem ersten Lockdown statt – will die Spielwarenmesse wieder richtig durchstarten. Allerdings macht sie das nicht in voller Stärke. Mit 2.142 angemeldeten Ausstellern bleibt die Veranstaltung unter dem Niveau vor Corona. Kurz vor Ausbruch der Pandemie stellten 2.843 Spielzeugfirmen in Nürnberg aus. Dennoch sei man mit dem Zuspruch zur Messe zufrieden, sagte Vorstandssprecher Christian Ulrich. Es seien 85 Prozent der Fläche belegt, das sei im Vergleich zu anderen Weltleitmessen sehr gut. Zudem sei die Zahl der neuen Aussteller mit 402 so hoch wie nie.

Ukraine mit eigenem Pavillon

Trotz des Kriegs in der Ukraine wird es auf der Spielwarenmesse erstmals einen eigenen ukrainischen Pavillon geben, in dem sechs Unternehmen ihre Spielwaren präsentieren. Den Pavillon wird der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, eröffnen. Auch viele ukrainische Händler wollen kommen, wenn auch nicht so viele wie vor dem Krieg, meint Vorstandssprecher Ulrich. Zudem solle es erstmals einen französischen und einen usbekischen Pavillon geben.

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