Ein Strandurlaub auf Kreta oder ein Städtetrip nach Athen - Griechenland ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen. Im Jahr 2020 - dem ersten Jahr der Corona-Pandemie - kamen laut Statistischem Bundesamt rund anderthalb Millionen deutsche Touristen auf die griechischen Inseln und das griechische Festland. Vor der Pandemie waren es im Jahr 2019 noch mehr als vier Millionen.
Griechenland: Hotelkosten steigen bis dreißig Prozent
Wer in diesem Sommer nach Griechenland reisen möchte, wird für den Urlaub deutlich mehr zahlen müssen als in den vergangenen Jahren. Das liegt unter anderem an den stark gestiegenen Energiekosten und der hohen Inflation, die in Griechenland aktuell bei 11,3 Prozent liegt. Diese gestiegenen Kosten geben manche Hoteliers, Gastronomen und andere Unternehmer an die Touristen weiter.
Somit sind die Preise für Hotelunterkünfte in diesem Jahr zwischen zehn und dreißig Prozent gestiegen, meldet der Tourismusverband SETE. Man versuche, die Preissteigerungen so gering wie möglich zu halten. Allerdings hätten die Hoteliers mit den höheren Kosten für Energie und Lebensmittel zu kämpfen. Wer über einen Reiseanbieter bucht, kann womöglich profitieren, weil 65 Prozent der griechischen Hotels, die mit Reiseveranstaltern kooperieren, mit festgelegten Preisen arbeiten und die seien meist noch auf dem Niveau von 2019, erklärt der Verband.
Touristen müssen mehr für Strandliegen und Fähren zahlen
Doch nicht nur die Hotelkosten sind gestiegen. Vor einem Jahr haben Urlauber an einem öffentlichen Strand auf der beliebten Ferieninsel Kreta im Durchschnitt noch sieben Euro für einen Sonnenschirm und eine Strandliege bezahlt. Mittlerweile kostet dieses Set zehn Euro und es gibt Befürchtungen, dass es in der Hauptsaison im Juli und August 2022 noch teurer werden könnte.
Auch die Ticketpreise für griechische Fähren haben sich nach Angaben des Tourismusverbandes in diesem Jahr um 25 bis 30 Prozent verteuert. Die Fähren sind ein beliebtes Fortbewegungsmittel, unter anderem weil Urlauber zahlreiche griechische Inseln nur mit dem Schiff erreichen können.
Inflation: Teures Essen, wenige Arbeitskräfte
Darüber hinaus müssen Touristen auch beim Essen künftig ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Einfaches Beispiel ist das beliebteste Streetfood in Griechenland, das Souflaki. Aktuell kostet es im Schnitt 3,50 Euro, vor einem Jahr waren es noch 2,40 Euro.
Immerhin gelten in Griechenland seit Jahren gesetzliche Höchstpreise an bestimmten Verkaufsstellen für Wasser, Kaffee oder Sandwiches. An Kiosken, Bahnhöfen oder in Museen darf beispielsweise Mineralwasser höchstens 50 Cent und Filterkaffee maximal 1,30 Euro kosten. Bislang konnten diese Preise immerhin noch beibehalten werden.
Die hohe Inflation hat noch weitere Folgen für die Tourismusbranche in Griechenland. Hier fehlen mehr als 50.000 Arbeitskräfte, vor allem Servicekräfte werden gesucht. Anfang Mai hatte der Verband befürchtet, dass der Fachkräftemangel Folgen für die Qualität der Dienstleistungen haben werde.
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