Auf einem digitalen Heizungsregler wird das Frostzeichen angezeigt und signalisiert einen abgestellten Heizkörper.
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Im Winter die Heizung 'runterdrehen in Büros und Werkhallen, um Energie zu sparen? Der Gesetzgeber setzt dem genaue Grenzen.

    Temperatur am Arbeitsplatz: Was Beschäftigte wissen müssen

    Die Gaspreise steigen unaufhörlich. Immer drängender wird da die Frage, wie möglichst viel Energie eingespart werden kann - nicht nur zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz. Es gibt Forderungen, auch dort weniger zu heizen. Doch es gibt Grenzen.

    Im Winter die Heizung etwas herunterdrehen, im Sommer die Klimaanlage: In vielen Büros und Werkshallen könnten sich die gewohnten Temperaturen ändern, damit Deutschland mehr Erdgas und Strom spart. Hintergrund ist die Energiekrise aus möglichem russischen Gas-Lieferstopp und wackligen Speicherständen.

    Die Einspar-Appelle weiten sich von Produktion und Privathaushalten auf die Arbeitswelt von Millionen Menschen aus. "Jedes Grad zählt", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Peter Adrian. Es gelte daher, auch über die nötigen Mindesttemperaturen im Job nachzudenken.

    Nicht unter 20 Grad bei leichter körperlicher Tätigkeit

    Wie warm oder kalt es am Arbeitsplatz sein darf oder muss, ist in der Arbeitsstättenverordnung geregelt. Fakt ist: Niemand darf während der Arbeit durch zu hohe Temperaturen ins Schwitzen kommen. Frieren muss im Winter im Büro oder der Werkhalle aber auch niemand. Die Verordnung schreibt den Betrieben Konkretes vor, nachzulesen in den technischen Regeln.

    Wie tief die Raumtemperatur sinken darf, bestimmt die "überwiegende Tätigkeit". 20 Grad müssen es mindestens sein bei leichter Hand-/Armarbeit bei ruhigem Sitzen oder Stehen verbunden mit gelegentlichem Gehen. 19 oder sogar 17 Grad reichen bei mittelschwerer Hand-/Arm- oder Beinarbeit im Sitzen, Gehen oder Stehen. Und sogar auf zwölf Grad heruntergefahren werden darf die Raumtemperatur bei schwerer Hand-/Arm-, Bein- und Rumpfarbeit im Gehen oder Stehen.

    Auch Bundesministerien wollen Energie sparen

    Eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums sagte, das Ressort prüfe in Abstimmung mit dem federführenden Wirtschaftsministerium Lösungsansätze, wie bei Eintreten eines Gasnotstands Zwänge zur Einsparung von Heizenergie mit den Anforderungen an den Gesundheitsschutz der Beschäftigten in Einklang gebracht werden könnten. Ein Gasnotstand hätte erhebliche Auswirkungen auf die Sicherstellung von Produktionsprozessen und Auswirkungen auf die Beheizung von Arbeitsstätten.

    Die Bundesregierung will mit gutem Beispiel vorangehen: In vielen Ministerien wird deshalb bereits die Kühlung heruntergefahren, auch beim Heizen soll gespart werden. So sollen im Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministeriums klimatisierte Räume statt wie bisher auf 22 Grad Celsius nur bis auf 26 Grad Celsius heruntergekühlt werden.

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