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LKW auf einem Autobahnparkplatz

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Tausende Firmen wollen Schadenersatz vom Lkw-Kartell

Auf die an einem Kartell beteiligten Lastwagen-Hersteller rollt eine Klagewelle zu. Eine Gruppe von mehr als 3.200 Fuhrunternehmen und Spediteuren aus Europa fordert mindestens 500 Millionen Euro. Ralf Schmidberger

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14 Jahre lang haben sich die Lastwagenkonzerne abgesprochen. Die EU-Kommission hat Daimler, Iveco, DAF, Scania und Volvo/Renault deshalb eine Strafe von insgesamt knapp vier Milliarden Euro aufgebrummt. Nun wollen die Käufer der LKW Schadensersatz.

Ansprüche könnten verjähren

Weil zum Jahresende die Ansprüche verjähren könnten, häufen sich die Klagen bei Gericht. Nach einer Firmengruppe um die Deutsche Bahn und um den europäischen Speditionsverband Elvis machen jetzt gut 3.200 Firmen ihre Forderung beim Landgericht München geltend. Der Rechte-Dienstleister Financialright Claims hat deren Klagen gebündelt und die Kanzlei Hausfeld beauftragt. Hausfeld-Rechtsanwalt Alex Petrasincu sieht die Firmen von den Lkw-Konzernen schwer geschädigt.

"Nach einer konservativen Schätzung beläuft sich der Schaden auf zehn Prozent des Kaufpreises. Deshalb gehen wir von einem Schaden von fünf bis zehntausend Euro pro Fahrzeug aus." Alex Petrasincu, Rechtsanwalt

Insgesamt also mindestens 500 Millionen Euro - mit Zinsen womöglich noch deutlich mehr, so der Anwalt. Bei Daimler hieß es, man gehe davon aus, dass den Kunden durch das Kartell kein Schaden entstanden sei und dass man sich gegen unberechtigte Forderungen wehren werde.