Um sich einen Burger für 4,30 Euro leisten zu können, müssen Beschäftigte etwa achtundzwanzig Minuten arbeiten – das hat die Gewerkschaft NGG errechnet. Aus Sicht der NGG wird in der Branche zu wenig bezahlt. Der Einstiegslohn im Tarifvertrag entspricht genau dem gesetzlichen Mindestlohn von 9,35 €. Länger Beschäftigte bekommen etwas mehr – aber weit unter den zwölf Euro, die die Gewerkschaft durchsetzen will.
Arbeitgeber zeigen sich kompromissbereit
Die Arbeitgeber haben auch gerechnet: Die Lohnforderung mache ein Plus von dreißig Prozent in zwölf Monaten. Aus wirtschaftlicher Sicht sei das schlicht nicht darstellbar. Mit ihrem letzten Angebot zwischen 2,5 und 2,7 Prozent am Verhandlungstisch wiederum überzeugte der Bundesverband der Systemgastronomie die Gewerkschaft nicht. Nun soll der Schlichter sein Glück versuchen. Die Arbeitgeber zeigen sich vorab zum Kompromiss bereit: Zwölf Euro die Stunde ja – aber nicht gleich in diesem Jahr.
Wann dann, das wird Thema der Schlichtung sein, die der Präsident des Landesarbeitsgerichtes in München, Harald Wanhöfer leitet. Gelingt ein Ergebnis, kommt das allen rund 120.000 Beschäftigten zu Gute. Denn anders als die anderen Branchen in der Wirtschaft ist die Systemgastronomie komplett an den Tarif gebunden. Auf der anderen Seite sind alle Firmen laut NGG im Arbeitgeberverband.