Tankstelle in Nürnberg
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Tankstelle in Nürnberg

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Tankrabatt: Der große Run auf Tankstellen bleibt bisher aus

Ab heute ist der Sprit deutlich billiger – oder doch nicht? Nach Diskussionen um die Einführung sind Autofahrer noch zögerlich. Viele haben nicht damit gerechnet, dass die Spritpreise schon sinken – so der Eindruck an einer Nürnberger Tankstelle.

Seit heute gilt der Tankrabatt, den die Bundesregierung beschlossen hatte, um die Bundesbürger von den hohen Energiepreisen zu entlasten. Tatsächlich sind die Preise an vielen Tankstellen heute auch schon deutlich runtergegangen. Trotzdem war von einem Ansturm auf die Tankstellen nichts zu spüren.

Überraschung für Tankstellen-Pächter

Der Nürnberger Tankstellen-Pächter Kai Beierl war selbst gespannt, was für Preise am Morgen auf der Anzeigentafel seiner OMV Tankstelle in der Brettergartenstraße erscheinen würden. Denn die Preise macht nicht er, sondern die Anzeigentafel wird direkt vom Mineralölkonzern gesteuert. Um sechs Uhr morgens als er die Tankstelle öffnet, erscheinen: 1,97 Euro für Diesel und 1,86 für Super E10 auf der Tafel – das sind 16 Cent weniger für den Liter Diesel als noch gestern Abend, beim Super-Benzin sind es sogar 35 Cent weniger.

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Kaum Kunden – trotz niedriger Preise

Doch ein Ansturm der Kunden bleibt trotzdem aus. Die wenigen, die um diese Uhrzeit an der Tankstelle Halt machen kaufen eher Kaffee oder Zigaretten. Viele sagen, dass sie nicht damit gerechnet haben, dass der Preis tatsächlich heute schon sinkt. Denn im Vorfeld hieß es, die Mineralölkonzerne müssten erst den Sprit abverkaufen, den sie mit der hohen Steuer eingekauft haben, bevor es zu Preissenkungen kommen kann. Manch einer, will deshalb noch abwarten, ob der Preis noch weiter sinkt. Tatsächlich tanken heute nur diejenigen, deren Tank auch wirklich leer ist.

Achterbahnfahrt der Preise

Und tatsächlich dauert es nur rund 20 Minuten, dann geht der Preis wieder hoch: 2,06 Euro kostet um 6:24 Uhr der Diesel, 1,90 Euro der Liter Super E10. Den ganzen Morgen über geht der Preis um bis zu neun Cent rauf und runter, das sei aber nicht ungewöhnlich, erklärt Pächter Kai Beierl: "Die Preise sind morgens immer etwas niedriger als am Abend, dann gehen sie immer etwas rauf und runter, bis der Berufsverkehr vorbei ist. Am späteren Vormittag sind sie dann am niedrigsten, bevor sie zum Abend hin ansteigen."

Zu: Tankstellen-Betreiber zu Preisen: "Wir können nichts dafür"

Mehr Nachfrage zum Pfingst-Wochenende?

Der Tankstellen-Betreiber rechnet damit, dass sich die Preise in den kommenden Tagen sowohl für Diesel als auch für Super so um die 1,90 Euro einpendeln werden. Zum anstehenden Pfingst-Wochenende hin rechnet er damit, dass dann doch mehr Leute zum Tanken kommen werden. Und denen wird es dann ähnlich gehen, wie einem Kunden heute: "Endlich keine zwei mehr vor dem Komma beim Tanken, das wurde aber echt Zeit."

FSA 1.6 - Tankrabatt
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Am ersten Tag der "Spritpreisbremse" zeigen sich Kunden an den Zapfsäulen überrascht.

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