Zunächst dürfen sich die 34.000 Real-Mitarbeiter auf mehr Lohn freuen. Denn die beim Zukunftsvertrag geltenden Einschnitte sind nun hinfällig. Die Supermarktkette kehrt zum Flächentarif zurück. Doch lange dürfte die Freude bei den Beschäftigten nicht anhalten. Die angeschlagene Tochter des Handelskonzerns Metro hat bereits angekündigt, die Beschäftigten auf eine andere Gesellschaft zu übertragen und damit den Arbeitgeberverband zu wechseln. Real will nicht mehr mit Verdi verhandeln müssen, sondern mit der Gewerkschaft DHV. Von einem neuen Tarifvertrag wären dann alle neu Eingestellten betroffen.
Zwang zur schlechten Bezahlung bei Real
Doch Verdi warnt, dass durch Änderungskündigungen auch die angestammte Belegschaft zu einer schlechteren Bezahlung gezwungen werden könnte – auch wenn Real Lohnkontinuität verspricht. Außerdem bezweifelt Verdi, dass die DHV überhaupt tariffähig ist. Darüber wird in Kürze das Bundesarbeitsgericht urteilen. Es ist also eine verzwickte Situation für die Real-Angestellten. Die angeschlagene Supermarktkette beklagt, dass die Lohnkosten bis zu 30 Prozent höher seien als bei der Konkurrenz. Und Verdi will nach eigenen Angaben bei einem Lohndumping nicht mitmachen.