Während der Streik der Ryanair-Piloten , der von 5.00 Uhr bis 9.00 Uhr dauern soll , Auswirkungen auf zahlreiche Flugverbindungen von und nach deutschen Airports haben kann, ist derzeit noch unklar, inwieweit Flughäfen in Bayern betroffen sind. Im Freistaat fliegt die irische Billigairline die Flughäfen in München, Nürnberg und Memmingen an.
Flughafen Nürnberg und Allgäu Airport betroffen?
In Nürnberg wären nach Auskunft eines Flughafensprechers zwei Flüge nach London und Krakau betroffen. Ob diese beiden Maschinen tatsächlich am Boden bleiben werden, ist derzeit noch unklar, wie ein Sprecher dem Bayerischen Rundfunk sagte . Bisher seien die Flüge nicht annulliert.
Ob der Warnstreik Auswirkungen auf den Allgäu Airport Memmingen hat, ist ebenfalls nicht sicher. „Theoretisch ja“, sagte ein Flughafensprecher dem BR-Studio Augsburg. „Praktisch wisse man jedoch nicht, wie hoch der Anteil der streikenden Piloten sein wird - vorhersagen könne man deshalb nichts“. Am Allgäu Airport ist am Freitag um 7.15 Uhr ein Ryanair -Flug nach Thessaloniki geplant, um 8.45 Uhr die Ankunft eines Ryanair -Flugzeugs aus Warschau. Fluggäste, deren Maschinen im Streikfenster starten oder landen, sollten auf jeden Fall wie geplant am Flughafen sein.
Keine Auswirkungen auf den Flughafen München
Keine Auswirkungen dagegen wird der Streikaufruf für Passagiere in München haben. Von München aus fliegt Ryanair nämlich nur Dublin an. Da die Piloten bereits morgens streiken sollen, ist der Flughafen München nicht betroffen Denn in dieser Zeit starten oder landen keine Flüge nach oder aus Dublin. Der Abflug der ersten Maschine des Tages nach Dublin ist laut Flugplan um 12.40 Uhr, der erste Flieger aus Dublin landet um 12.05 Uhr in München.
Vereinigung Cockpit (VC) kämpft für Tarifverträge
Zum Warnstreik aufgerufen hat die Vereinigung Cockpit für morgen alle angestellten Ryanair-Piloten an den zehn deutschen Airports. Betroffen sind nach ersten Einschätzungen 16 Flüge mit rund 3000 Passagieren. Es wäre der erste Streik in der Geschichte der 1985 gegründeten Fluggesellschaft. Erste Sondierungsgespräche zwischen dem Management der irischen Billigairline und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Dublin waren nicht zustande gekommen. Der Grund: Ryanair habe zwei Mitglieder der VC-Tarifkommission, die mit der Fluglinie in Kündigungsschutzprozessen stehen, bei den Gesprächen abgelehnt, so Vertreter der Pilotengewerkschaft. Die Vereinigung Cockpit sieht darin ihre Tarifautonomie verletzt.
Ryanair und die Gewerkschaften
VC drängt schon seit längerem auf Tarifverhandlungen und setzt sich zusammen mit Arbeitnehmervertretern aus anderen europäischen Ländern für bessere Arbeitsbedingungen der rund 4.000 Ryanair-Piloten ein. Der irische Billig-Carrier war immer wieder in die Schlagzeilen geraten wegen schlecht strukturierter Einsatzpläne, plötzlichen und als willkürlich empfundenen Versetzungen, geringen Fix-Gehältern und dem weit verbreiteten System sogenannter Vertragspiloten. Die Pilotengewerkschaft will sich nicht vorschreiben lassen, mit wem Ryanair verhandeln wolle. Dies gelte auch für den am 5. Januar angebotenen erneuten Gesprächstermin.
„Ryanair spielt auf Zeit und verhindert so den Einstieg in die Tarifverhandlungen“ so der VC-Verhandlungsführer Ingolf Schumacher.