Bereits vor einigen Wochen hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kürzere Duschzeiten gefordert, um Warmwasser zu sparen. Der Finanzexperte Saidi Sulilatu geht noch weiter und gibt zu bedenken, dass auch beispielsweise bei der Waschmaschine gespart werden könne. "30 Grad zum Waschen reichen oft völlig aus, das haben viele nicht auf dem Schirm." Nur für grobe Verschmutzungen würden höhere Waschtemperaturen benötigt. Um den Verbrauch von warmem Wasser zu senken, hält der Finanzexperte den Kauf von wassersparenden Duschköpfen oder Durchflussbegrenzern für den Wasserhahn für sinnvolle Investitionen.
Um Strom zu sparen, helfen die klassischen Tipps, wie Licht aus, wenn man nicht im Raum ist. Auch helfe es Geräte wie beispielsweise Ladegeräte nicht über Nacht am Strom zu lassen, so Sulilatu. Er empfiehlt zudem, alte energieineffiziente gegen neuere Geräte auszutauschen, auch ein kleinerer Kühlschrank habe eine stromsparende Wirkung. Hinzu kommt das Ersetzen von Glühbirnen durch deutlich effizientere LEDs.
Mieter in den meisten Fällen "schutzlos ausgeliefert"
Doch diese kleinen Sparmaßnahmen würden nicht reichen, um die kommenden Mehrkosten auszugleichen. Besonders die Mieter treffe es, da diese der Teuerung in vielen Fällen schutzlos ausgeliefert seien. Sulilatu rät, sich zuerst beim Vermieter zu erkundigen, welche Heizung im Haus verbaut ist und im Falle einer Gasheizung auch einen Umzug nicht auszuschließen.
Hausbesitzern empfiehlt der Experte, wenn möglich, die Gas- oder Ölheizung gegen beispielsweise eine Pelletheizung auszutauschen. Auch ein sogenannter hydraulischer Abgleich oder der Austausch der Pumpe können beim Sparen von Heizkosten helfen. Und auch wenn es aktuell schwer sein dürfte, noch einen Handwerker für diesen Winter zu bekommen, lohne es sich schon jetzt, bei den Fachkräften vorstellig zu werden, um die Heizung nächstes Jahr austauschen zu lassen.
- Zum Artikel: "Neue Heizung: Das sind die Alternativen zu Öl und Gas"

Saidi Sulilatu über Mehrkosten beim Heizen
Heizen mit Heizlüftern wird trotzdem noch teurer sein
In der "Münchner Runde" im BR Fernsehen wurde unter anderem die Wirksamkeit von Heizlüftern diskutiert. Sulilatu verwies darauf, dass der Heizlüfter auch bei großer Energienot immer noch deutlich teurer sein werde, weil der Strompreis trotz steigender Gaspreise aktuell immer noch höher sei. Dennoch zeige das Interesse an dieser Option, dass bei den Leuten eine gewisse Panik jetzt schon vorhanden sei. "Da muss man auch sagen, dass diese Botschaft, wir werden die Leute nicht im Kalten sitzen lassen, dass die noch nicht angekommen ist."
- Zum Artikel: "Ansturm auf elektrische Heizgeräte: Genug Strom im Winter?"

Saidi Sulilatu über Heizlüfter
Sulilatu begrüßt mögliches Prämienmodell
In der Sendung sprach sich der Finanzexperte für ein Prämienmodell aus, um Verbraucher zum Sparen zu motivieren. "Da ist es absolut sinnvoll, jetzt schon ökonomische Anreize zu setzen, zum Beispiel über so eine Prämie oder ähnliche Möglichkeiten den Leuten klarzumachen, es ist jetzt schon absolut an der Zeit zu sparen." Die Wahrnehmung dafür sei im Moment "noch neun Monate weg, bis die große Rechnung kommt". Die bisherige Energiepauschale von 300 Euro hält er für nicht ausreichend.

Saidi Sulilatu über Prämien
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