Die Inflation stieg in Österreich zuletzt auf über acht Prozent, also etwas höher als in Deutschland, wo sie im Mai bei 7,9 Prozent lag. Angesichts der massiven Teuerung hat die österreichische Regierung am Dienstag ein milliardenschweres Entlastungspaket geschnürt.
Vor allem die Preise für Lebensmittel und Energie sind wie überall stark gestiegen. Und damit treffen sie auch die österreichischen Hoteliers, sagte kürzlich Lisa Weddig, die Geschäftsführerin der Tourismus-Marketinggesellschaft "Österreich Werbung".
Hotels und Restaurants geben die Preise weiter
Die Wirtschaftskammer Österreich rechnet deshalb mit kräftig steigenden Preisen. "Über alle Vertriebskanäle und Herkunftsmärkte hinweg dürften die Preise heuer im Schnitt um zehn bis 15 Prozent erhöht werden", schätzt Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und bleibt damit bei der Prognose vom Frühjahr.
Teils werde bereits im Sommer erhöht, teils erst im Herbst. "Im Moment höre ich, dass es kein großes Problem ist, die Preise zu erhöhen, weil die Reiselust da ist", sagte die Politikerin weiter.
Allerdings errechnete das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) zuletzt, dass die Preise im Nachbarland in der Gastronomie und Beherbergung zuletzt überproportional gestiegen seien, sowohl im Vergleich zur Gesamtteuerung als auch im Vergleich mit den anderen EU-Staaten. Es sei bekannt, dass höhere Kosten im Tourismus großzügig weitergegeben würden, sagte Wifo-Forscher Oliver Fritz.
Österreich rechnet mit vielen Touristen
Trotzdem werde es ein guter Sommer, sind sich die Verantwortlichen in Österreich sicher, denn es zieht viele in die Berge, ob in Tirol oder Vorarlberg oder an die Seen im Salzkammergut oder in Kärnten.
Nach zwei Pandemiejahren wollen wieder viele nach Österreich, vor allem aus sogenannten Nahzielen, also Deutschland, den Benelux-Staaten oder Tschechien.
Drastische Personalnot im Tourismus
Doch befinden sich Hotels und Restaurants in einem Strukturwandel und das bekommen auch Urlauberinnen und Urlauber zu spüren. Das größte Problem sei fehlendes Personal. So müssten Restaurants den einen oder anderen Ruhetag einlegen oder gar am Abend ganz schließen.
35.000 Beschäftigte fehlen in der Branche österreichweit. Mehr als 70 Prozent der Restaurants und Hotels suchen händeringend nach Fachpersonal. Die Branche fordert vereinfachte Arbeitsmöglichkeiten für Kräfte aus Drittstaaten.
Einige ließen sich gutes Personal deutlich mehr kosten als noch vor ein paar Jahren, heißt bei der Wirtschaftskammer in Wien. Und auch diese gestiegenen Löhne werden die Urlauber mit bezahlen. Arbeitnehmervertreter beklagen allerdings, dass die Gehälter der Branche immer noch viel zu niedrig seien.
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