Für den Bau der Kraftwerke inklusive langfristiger Service-Abkommen bekommt Siemens rund 700 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Die Kraftwerke in Misrata und Tripolis, beide an der libyschen Mittelmeerküste, sollen eine Leistung von 650 und 690 Megawatt haben und mit zwei beziehungsweise vier Gasturbinen ausgerüstet werden.
Siemens: "drastisch gesunkene Nachfrage"
Der Auftrag aus Libyen sei wichtig für die Auslastung der Siemens-Werke und fest eingeplant, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser. Er sehe keine Anzeichen für eine Erholung des Marktes. Der Auftrag ändere nichts an der grundsätzlich "drastisch gesunkenen Nachfrage im Markt für fossile Stromerzeugung", so der Siemens-Chef.
Werksschließungen und Stellenabbau geplant
Die Kraftwerkssparte leidet unter sinkender Nachfrage, da inzwischen viele Länder verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Siemens will daher Werke schließen und weltweit knapp 7.000 Stellen abbauen, rund die Hälfte davon in Deutschland. Auch weil das Unternehmen im laufenden Jahr erneut ein Rekordergebnis einfuhr, steht der Konzern dafür heftig in der Kritik.
Treffen mit Wirtschaftsministern ergebnislos
Ein Treffen zum geplanten Stellenabbau bei Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) ist am Montag (11.12.17) ohne Ergebnisse geblieben. Daran hatten auch die Wirtschaftsminister mehrerer Bundesländer teilgenommen. Die Zukunft der deutschen Standorte sei allerdings "zunächst ein innerbetriebliches Thema", sagte Siemens-Personalvorstand Janina Kugel nach dem Gespräch.