Der Siemens-Konzern wurde in den vergangenen Jahren mit Hochdruck umgebaut und steht nun vor größeren Veränderungen in der Chefetage. Von den derzeit acht Vorstandsressorts sind zwei mit Frauen besetzt; aber das muss nicht so bleiben.
Wer in Italien erfolgreich restrukturiert habe, der könne das auch in Deutschland. Das sagte Siemens-Chef Joe Kaeser über Janina Kugel, als er sie im Februar 2015 als neue Arbeitsdirektorin vorstellte. Tatsächlich war es später ihr Job, über den Abbau von 2.900 Stellen in Deutschland zu verhandeln, in der angeschlagenen Kraftwerkstechnik.
Personalchefin Kugel verlässt Siemens
Seit dem Wochenende ist klar, dass die 49-Jährige auf dem Absprung ist. Ihr Vertrag wird wohl nicht mehr verlängert. Souverän und selbstbewusst stand Janina Kugel für das moderne Gesicht des Traditionskonzerns, gerne auch in schwarzer Lederjacke; eloquent vor arabischen Geschäftsfrauen oder beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Unklar ist, ob die zweite Frau im Vorstand, die Amerikanerin Lisa Davis, weiter das Energiegeschäft führen wird, wenn diese Sparte erst einmal abgespalten ist.
Siemens-Konzernumbau fordert personelle Konsequenzen
Immer deutlicher wird: Durch den radikalen Umbau des Konzerns könnte der eine oder andere Posten bei Siemens überflüssig werden. Der Konzern ruht künftig auf zwei Säulen: der digitalen Fabrik und der intelligenten Infrastruktur.