Eine Schweißerin fügt Metall-Elemente durch Punktschweißen zusammen.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Markus Scholz

Licht und Schatten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie: Trotz konjunktureller Sorgen baut die Branche Beschäftigung auf.

    Schwieriger Winter für bayerische Metall- und Elektroindustrie

    Die Lage bei Bayerns Metall- und Elektroindustrie ist stabil, aber weiter von Unsicherheiten geprägt. Schwierigkeiten bereiten besonders der Materialmangel und die hohen Preise für Energie und Rohstoffe.

    Die bayerische Metall- und Elektroindustrie hat in einem konjunkturell schwierigen Umfeld weiter mit Materialmangel, fehlenden Vorprodukten und hohen Preisen für Rohstoffe und Energie zu kämpfen. Auch die Auftragslage schwäche sich ab. Zu diesem Ergebnis kommt die Winter-Konjunkturumfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände.

    Pessimistische Erwartungen

    Ohne die Gas- und Strompreisbremse würden sich die Unternehmen in den kommenden Monaten wahrscheinlich auf einer konjunkturellen Talfahrt befinden, so die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände. Dank staatlicher Unterstützung werde wohl das Schlimmste abgewendet. Die Lage insgesamt bleibe aber schwierig. In vielen Firmen sinken die Geschäftserwartungen.

    Gute Geschäftslage bei jedem zweiten Unternehmen

    Fehlende Versorgungssicherheit mit Energie, eine sich abkühlende Weltkonjunktur und vielfältige geopolitische Risiken würden die Branche verunsichern und belasten. Auch der Fachkräftemangel sei ein bleibendes Wachstumshemmnis.

    Laut Umfrage wird zur Zeit noch von jedem zweiten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage als gut bewertet. Im Vergleich zum Sommer habe sich zudem die Ertragslage vieler Firmen verbessert. Fast 60 Prozent der befragten Betriebe rechnet mit einer Nettoumsatzrendite von über 4 Prozent. Das lasse etwas Spielraum, falls sich die Rahmenbedingungen im kommenden Jahr verschlechtern sollten, so der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro Arbeitgeberverbände, Bertram Brossardt.

    Geschäftserwartungen sehr unterschiedlich

    Da in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie sehr unterschiedliche Branchen vereint sind, gibt es in deren Bewertung der aktuellen Konjunkturlage erhebliche Abweichungen. Bei energieintensiven Unternehmen, wie den Herstellern von Metallerzeugnissen, sind zur Zeit die Geschäftserwartungen am niedrigsten und tief im negativen Bereich. In der Elektronikindustrie hingegen vergleichsweise am höchsten und immer noch leicht positiv.

    Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Lieferengpässen. Hier berichten über 60 Prozent der Firmen von einem Mangel bei elektronischen Bauelementen, gefolgt von Industriemetallen (35 Prozent). Außerdem bekommt jedes fünfte Unternehmen nicht genügend Maschinen.

    15.000 neue Arbeitsplätze in diesem Jahr

    Die Beschäftigungspläne der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie sind dessen ungeachtet insgesamt weiter positiv. Bis September wurden bereits 11.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zum Jahresende kommen weitere rund 4.000 Stellen hinzu. Allen Konjunktursorgen zum Trotz wird diese positive Bilanz im nächsten Jahr wahrscheinlich weiter fortgeschrieben. Dann wird ein Anstieg von weiteren 10.000 auf insgesamt 872.000 Beschäftigte erwartet.

    Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

    "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!