Nach sechs Jahren an der Spitze von Osram sprach Vorstandschef Olaf Berlien in seiner Abschiedsrede bei der Hauptversammlung von gemischten Gefühlen. Er empfinde auf der einen Seite Wehmut, da ihm die Firma und ihre Mitarbeiter ans Herz gewachsen seien. Auf der anderen Seite sei er stolz, ein Unternehmen zu hinterlassen, das strategisch gut aufgestellt sei.
Osram wurde grundlegend umstrukturiert
Berlien hat Osram in den vergangenen Jahren so grundlegend umgekrempelt wie keiner seiner Vorgänger. Im klassischen Lampengeschäft für den Massenmarkt ist die Firma heute fast nicht mehr aktiv, statt dessen setzt man voll auf LED-Technologien, wo die Renditen deutlich höher sind.
Doch nicht nur technologisch erlebt Osram derzeit eine Zeitenwende. Wenige Jahre, nachdem die frühere Mutter Siemens den Konzern an die Börse gebracht hatte, naht schon wieder das Ende der Selbständigkeit.
AMS sicherte sich Aktienmehrheit an Osram
In einem regelrechten Übernahmekrimi hatte sich im vergangenen Jahr die österreichische AMS die Mehrheit der Osram-Aktien gesichert und gliedert den Münchener Konzern nun Stück für Stück bei sich ein. So kündigte AMS am Morgen der Hauptversammlung an, dass der sogenannte Beherrschungs- und Gewinn-Abführungsvertrag kurzfristig in Kraft treten könne.
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