Er kam und verschwand wie ein Phantom. Vor knapp einem Monat besuchte Saudi-Arabiens Kronprinz die Stadt Seattle. Hinter verschlossenen Türen traf Mohammed Bin Salman – kurz MBS – Topmanager verschiedener US-Konzerne.
Deal mit Boeing bereits unterzeichnet
Die Liste der Gesprächspartner wurde wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Allerdings wurde bekannt, dass die Saudis einen Deal mit Boeing unterzeichneten. Demnach will man gemeinsam ein Unternehmen aufbauen, das die gesamte Luftflotte des saudischen Militärs vor Ort wartet. Die Firma soll bis zu 7.000 Mitarbeiter haben.
Das Ziel: ein milliardenschwerer Branchenriese
Bis zum Jahr 2030 soll das Konstrukt in den Kreis der weltweit 25 größten Luft- und Raumfahrtunternehmen aufsteigen. Darüber hinaus will sich Saudi-Arabien über einen Staatsfonds beim Thema Weltall-Tourismus engagieren. Angestrebt ist eine milliardenschwere Beteiligung an Virgin Galactic, der Raumfahrt-Sparte des britischen Multi-Unternehmers Richard Branson.
Geplante Modernisierung geht schleppend voran
Experten weisen allerdings darauf hin, dass sich die Modernisierung und wirtschaftliche Öffnung Saudi-Arabiens bisher vor allem in Ankündigungen erschöpft. Bislang wurde keines der zahlreichen Milliardenprojekte komplett umgesetzt, auch nicht der Börsengang des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco.