Rhön-Klinikum Bad Neustadt
Bildrechte: Tom Bauer/Rhön-Klinikum AG/obs

Rhön-Klinikum Bad Neustadt

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Rhön-Klinikum behandelt 2022 mehr Patienten

Covid, Inflation, Energiekrise und Lieferschwierigkeiten: Das alles hatte 2022 auch Auswirkungen auf Krankenhausbetreiber. Trotzdem hat die Rhön-Klinikum AG im vergangenen Jahr mehr Patienten behandelt und die Prognosen übertroffen.

Für Krankenhausbetreiber wie die Rhön-Klinikum AG im unterfränkischen Bad Neustadt an der Saale war die Corona-Pandemie eine schwere Belastungsprobe. Dennoch wurden auch 2022 an den fünf Standorten des Konzerns mehr Patienten behandelt und die Prognosen übertroffen. In Gießen und Marburg betreibt der Konzern Deutschlands einziges privat geführtes Universitätsklinikum.

Rhön-Klinikum: Universitätsklinik und Campus-Kliniken

Die Universitätsklinik in Gießen und Marburg mit ihren zwei Standorten zählt zu den größten in Deutschland. Ihr privater Betreiber, die Rhön-Klinikum AG in Neustadt an der Saale, kann jetzt mit einem hohen Zuschuss von der hessischen Landesregierung rechnen, um weiter in Forschung und Entwicklung zu investieren.

Die zweite Besonderheit des unterfränkischen Gesundheitskonzerns sind die Campus-Kliniken am Stammsitz in Neustadt, die ein Zukunftsmodell für die Gesundheits-Versorgung im ländlichen Raum darstellen. Auch dort sind zahlreiche Kompetenzen gebündelt. Insgesamt wurden im letzten Jahr 855.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, das waren 10.000 Patienten mehr als im Vorjahr.

Gebremstes Wachstum wegen Covid, Liefer- und Energiekrise

Die Umsätze stiegen leicht (auf 1,45 Milliarden Euro). Die Zahl der Mitarbeiter war etwas rückläufig (mit 18.140 Beschäftigten). Die Rhön-Klinikum AG führt das gebremste Wachstum auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld zurück. Neben Covid hätten sich Inflation, Energiekrise und Lieferschwierigkeiten negativ ausgewirkt. Unterm Strich blieb ein operatives Ergebnis von 105,6 Millionen Euro, was über der ursprünglichen Prognose lag.

Auf diesem Niveau soll es auch 2023 weitergehen im Kernbereich, den akademischen Lehrkrankenhäusern im Uniklinikum Gießen Marburg, und bei der sektorenübergreifenden und zukunftsweisenden Versorgung im ländlichen Raum. Dort werden stationäre und ambulante Gesundheitsleistungen miteinander neu verbunden.

Kritik an Krankenhaus- und Pflegereformen

Kritik übte der Vorstandvorsitzende Prof. Dr. Tobias Kaltenbach an den Krankenhausreformen. Die Klinikbetreiber fühlten sich einer verschärften Regulierung ausgesetzt durch Gesetze wie die Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PpUGV), das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) oder das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG). Im laufenden Jahr hält Kaltenbach wegen der anstehenden großen Krankenhausreform weitere regulatorische Eingriffe für möglich, die sich auf die Vergütungsstrukturen 2023 auswirken könnten.

Wie schon im letzten Jahr findet auch 2023 an den Krankenhäusern der Universitätsklink in Gießen und Marburg ein größerer Streik statt. Rund 1.000 Mitarbeiter folgten einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi, so dass in dieser Woche 90 Prozent der Operationen abgesagt wurden. Die Geschäftsführung rief Verdi auf, den Arbeitskampf ab dem nächsten Montag auszusetzen.

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