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Rekordzahlen bei gesetzlichen Krankenversicherungen

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) schwimmen im Geld. Die gute Konjunktur lässt die Beitragseinnahmen sprudeln. Von Monika Stiehl

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Noch nie hatten die GKV so hohe Rücklagen wie jetzt: Ihr Geldpolster stieg in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres auf 24 Milliarden Euro. Daher haben einige Kassen nun ihre Zusatzbeiträge gesenkt und viele locken ihre Kunden auch mit Zusatzangeboten wie Sport- oder Ernährungskurse oder Bonusprogramme. Das macht die gesetzliche Krankenkasse offenbar für viele Menschen attraktiver.

Zahl der gesetzliche Krankenversicherten so hoch wie nie

Zur Zeit ist die Zahl der gesetzlich Krankenversicherten so hoch wie nie. Zum ersten Dezember stieg sie auf den Rekordstand von 72,7 Millionen. Dabei wechseln immer mehr Privatversicherte in die gesetzliche Kasse, sagte die Chefin des Krankenkassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. 2016 kamen demnach zum fünften Mal in Folge mehr Menschen von einer privaten Krankenversicherung in eine gesetzliche Kasse als umgekehrt. Man könne zufrieden sein mit dem System in Deutschland, das über 90 Prozent der Bevölkerung auf hohen Niveau versorge ohne Ansehen der Person oder des Geldbeutels, so die Chefin des Krankenkassen-Spitzenverbandes.

Kritik an Ungleichbehandlung

Zugleich übte sie Kritik daran, dass die GKVs viel zu wenig Geld vom Staat bekämen, um Hartz-IV-Empfänger medizinisch zu versorgen. Die Monatspauschale belaufe sich derzeit auf 97 Euro pro Person, die tatsächlichen Versorgungskosten lägen deutlich höher. Privat versicherte Empfänger von Arbeitslosengeld II erhielten bis zu 341 Euro pro Person. Diese Ungleichbehandlung dürfe nicht sein.