Ärzte und Apotheker klagen immer lauter über Lieferengpässe bei Arzneimitteln. Oft sind es vergleichsweise spezielle Präparate, bei denen die Hersteller zeitweise nicht das bereitstellen, was ihre Kunden erwarten. Aber auch pharmazeutische Massenware ist betroffen: So gibt es derzeit Schwierigkeiten beim weit verbreiteten Schmerzmittel Ibuprofen.
Produktion steht komplett still
Es gebe ein technisches Problem in einem Werk in den USA, heißt es vom Chemiekonzern BASF - ein Problem mit beträchtlichen Folgen: Die Produktion des Wirkstoffs Ibuprofen steht dort komplett still, möglicherweise für drei Monate. Schon vorher hatten die Pharmafirmen, die den Wirkstoff als Tabletten oder Saft an Apotheken liefern, Schwierigkeiten, die bestellte Ware zu liefern - nach dem Ausfall des BASF-Werks drohe ein "Mega-Engpass", schreibt ein Branchen-Dienst.
Auch lebenswichtige Medikamente werden knapp
Von Ärzteverbänden heißt es zwar, der Engpass bei Ibuprofen sei - insgesamt betrachtet - nicht allzu schwerwiegend. Die Bundesärztekammer beklagt aber schon seit längerem, dass auch lebenswichtige Antibiotika oder Krebsmedikamente immer wieder knapp werden. Die Konferenz der Landesgesundheitsminister hat vergangene Woche die Lieferprobleme auch mit dem steigenden Kostendruck erklärt, unter dem Pharmaunternehmen stünden.
Konzerne kalkulieren niedrig
Er führe dazu, dass die Konzerne sehr knapp kalkulieren - mit der Folge, dass einzelne technische Probleme beträchtliche Lieferschwierigkeiten nach sich ziehen. Die Gesundheitsminister der Länder haben deswegen die Bundesregierung aufgefordert, nach Wegen zu suchen, wie sich Lieferengpässe bei Arzneien besser vermeiden lassen.